"Keine Produktion des ORF" wurde im Vorjahr mit dem Deutschen Webvideopreis ausgezeichnet. Die ZiB-Redaktion drehte damals mit privatem Equipment ein Protest-Video gegen politische Einflussnahme beim öffentlich-rechtlichen Sender.

Heuer wird die Auszeichnung für "innovative und herausragende" Online-Videos zum dritten Mal vergeben. In 13 Kategorien kann bis Ende April eingereicht werden. Die sind nach Web-typischen Bezeichnungen benannt: "OMG", "LOL", "Fail", "FAQ", "FYI", "EPIC", "Win", "Action", "Let's Play", "Cute", "VIP", "Newbie" und "Academy Approved Art".


Kein Webvideopreis ohne eigenes Video: Im 2:11 Minuten langen Spot wird erklärt, wie man mitmacht.

Hommage an YouTube-User

In der Kategorie "Epic" hat das bereits der Wiener Daniel Moshel eingereicht. Sein Video "MeTube" ist als eine "Hommage an die tausenden ambitionierten YouTube-User und Video-Blogger, die talentierten und weniger talentierten Selbstdarsteller im Internet", erklärt der Regisseur. Tenor August Schram singt die Arie "Habanera" aus George Bizets Oper "Carmen".

Wie im "MeTube"-Video könnte es auch bei so manchem User zu Hause aussehen. Der Protagonist im beigen Hemd und blau gemusterten Pullunder positioniert sich vor der Kamera. Die Tapete im Hintergrund ist genauso Retro wie der Kassettenrekorder, der sich im Laufe des Videos in einen Roboter transformiert. Dann wird auch das Orchester immer größer und mit dem Anteil an Lack und Leder wird der Sound elektronisch.


Bereits eingereicht: "MeTube"

Wiener Saltos

Mit Saltos auf der Kärntnerstraße will Frederic Köberl Eindruck machen. Das Video "Flip'in Vienna" läuft im Wettbewerb in der Kategorie "Action".


Mit dabei: "Flip'in Vienna"

Einreichungen bis Ende April

Einreichungen sind bis 28. April auf webvideopreis.de möglich und können dort im Menüpunkt "Anschauen" gesichtet werden.

Wem ein eingereichtes Video gefällt - 2012 wurden 7000 bewertet -, ist schon jetzt aufgerufen, im Social Web (Twitter, Facebook und Google+) dafür zu trommeln. Je größer der Social Impact, desto eher landet man auf der Nominiertenliste. Die Abstimmung der Community läuft parallel zur Einreichung. Wer früher einreicht, kann früher Stimmen sammeln. Gezählt werden Tweets auf Twitter und wie oft die Videos auf Facebook und Google+ geteilt werden. So sind bisher schon 40.000 Stimmen abgegeben worden, sagt Webvideopreis-Initiator und "Videopunk" Markus Hündgen.

Hündgen legt großen Wert darauf, die Community einzubinden. "Heutzutage ist jeder Zuschauer auch Produzent - und bei uns dementsprechend auch Teil der Jury." Nur in den Kategorien "Academy Approved Art" und "Newbie" bewertet die Academy. Mit "Wildcards" in der ersten Phase des Votings will der Veranstalter auch kleinen Webvideomachern eine Chance geben.

Finale in Düsseldorf

Die finale Abstimmung startet am 1. Mai, dann wird der Social Impact zusätzlich auch in Foren und Blogs gemessen. Am 25. Mai werden die Gewinner des Deutschen Webvideopreises in der Turbinenhalle der Stadtwerke Düsseldorf bekannt gegeben. Die Veranstaltung wird im Netz live auf YouTube übertragen. (sb, derStandard.at, 5.3.2013)