Hirtin Carole und ihre Herde in einer sehenswerten Dokumentarstudie aus der Schweiz.

Foto: Thimfilm

Das harte Knirschen von Stiefeln auf gefrorenem Boden und das gleichförmige Rauschen von Verkehrslärm im Hintergrund: Vor dieser Geräuschkulisse beginnt Manuel von Stürlers Dokumentarfilm "Winternomaden / Hiver Nomade" und positioniert damit schon in den ersten Bildern und Tönen ein uraltes, physisch forderndes Gewerbe in einer hochtechnisierten Gegenwart.

Carole und Pascal treffen letzte Vorbereitungen für den Aufbruch. Dann geht es los mit Packeseln, Hunden und ein paar hundert Schafen. Der Schnee ist dieses Jahr zu früh gefallen, das stellt Mensch und Tier vor zusätzliche Herausforderungen.

"Winternomaden" begleitet die traditionelle viermonatige Winterwanderung durch die Westschweiz. Die Kamera beobachtet in dieser sehenswerten dokumentarischen Studie aus nächster Nähe Handgriffe, Kommandos, Vorgänge - kein Schäferidyll, sondern ein mit einfachen Mitteln und viel Erfahrung gut organisiertes Unternehmen, das sich gleichwohl gegen zunehmende äußere Veränderungen behaupten muss.

Hoffnungsträger und Racheengel

Die Lebensgeschichte von Leonard P. Howell (1896-1981), einem Pionier der jamaikanischen Rastafari-Religion, steht im Mittelpunkt von Hélène Lees Dokumentarfilm "The First Rasta".

Außerdem laufen an: die mit Bradley Cooper, Jennifer Lawrence und anderen famos besetzte, schräge US-Beziehungskomödie "Silver Linings Playbook" von David O. Russell und Tom Cruise als knallharter einsamer Rächer im Actionthriller "Jack Reacher" sowie das Drama "The Sessions - Wenn Worte berühren", in welchem Helen Hunt als Sexualtherapeutin einen querschnittgelähmten Klienten betreut. (irr, DER STANDARD, 3.1.2013)