Nokia hat am Dienstag vorgestellt, einen ortsbezogenen Cloud-Dienst, mit dem Ziel die weltbesten Karten- und ortsbezogenen Dienste über verschiedene Endgeräte und Betriebssysteme hinweg anzubieten.

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Nokia konzentriert sich noch stärker auf das Geschäft mit digitalen Karten und will demnächst eine App für Apple-Geräte wie iPhone und iPad anbieten. Basierend auf HTML5 wird dies auch Offline-Funktionalität, sprachgeführte Fußgängernavigation sowie Informationen zum öffentlichen Nahverkehr beinhalten. Konzernchef Stephen Elop kündigte am Dienstag in San Francisco auch eine Online-Kartenplattform mit dem Namen "Here" an. Außerdem übernahm Nokia die US-Firma Earthmine, die sich auf 3D-Ansichten von Straßen spezialisiert.

Konkurrenz mit Google bei Online-Karten

Der einstige Handy-Weltmarktführer verstärkt damit die direkte Konkurrenz mit Google bei Online-Karten. Es soll auch Werkzeuge für Software-Entwickler geben, mit denen sie Apps für das Google-Betriebssystem Android schreiben können, die auf Nokia-Karten zugreifen. Nokia hat auch eine Android-basierte Referenz-App gezeigt und Pläne bekannt gegeben, die Karten APIs für Android OEM´s Anfang 2013 verfügbar zu machen.

Kartenprobleme bei Apple

Dem Rivalen Apple hält Nokia noch einmal dessen Probleme vor Augen: Die vor einigen Wochen gestarteten ersten eigenen Apple-Karten für iPhone und iPad wurden von Nutzern scharf kritisiert. Konzernchef Tim Cook musste sich persönlich für die Fehler und mangelhaften Informationen entschuldigen.

Partnerschaft mit Mozilla

Nokia hat auch eine strategische Partnerschaft mit Mozilla bekanntgegeben, um neue ortsbezogene Dienste auch auf Firefox zu bringen. Dazu plant Nokia im kommenden Jahr eine erste mobile Webversion von Here Maps auf dem neuen Firefox OS anzubieten.

Neue Geschäftsfelder

Während Nokia Marktanteile im Handy-Geschäft verliert, will Elop das finnische Unternehmen zu einem führenden Spezialisten für digitale Karten ausbauen. Den Grundstein dafür legte Nokia bereits 2007 mit der Übernahme des Kartenspezialisten Navteq für rund acht Milliarden Dollar. (APA/sum, 14.11. 2012)