Korneuburg - Am Landesgericht Korneuburg wird am 8. November der Fall eines Niederösterreichers verhandelt, der sich von RTL verspottet fühlt. Der Wiener Rechtsanwalt Josef Wegrostek hat - bei einem Gesamtstreitwert 21.000 Euro - auf 16.000 Euro Schadenersatz geklagt. Von dem deutschen TV-Sender mit Sitz in Köln erhielt sein Mandant "zur Vermeidung eines Rechtsstreits unpräjudiziell einen Pauschalbetrag von 9.000 Euro".

Herabwürdigender TV-Beitrag

Der inzwischen 70-Jährige Klosterneuburger hatte sich nach einem Badeurlaub im November 2010 auf den Malediven im Fernsehen wiedergefunden - als "Monster aus der Tiefe" bloßgestellt. Er war in der RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar 2011 - Recall" vor die laufende Kamera geraten und in der Folge verspottet worden.

"Die Veröffentlichung des gegenständlichen herabwürdigenden TV-Beitrages hat bei dem Kläger ein krankheitswertiges psychiatrisches Störungsbild ausgelöst", stellte Gerichtspsychiaterin Gabriele Wörgötter in ihrem Gutachten fest. Im Hinblick auf den noch anhaltend beeinträchtigten psychischen Zustand seines Mandanten seien "zwar Dauerfolgen nicht zu erwarten, aber dennoch nicht auszuschließen", so Wegrostek in der Klage. "Dies nicht zuletzt, da der Kläger nach wie vor als 'Monster aus der Tiefe' wieder erkannt wird und als ein solches gehänselt und verunglimpft wird." (APA, 19.9.2012)