Die Domain "vanderbellen.at" wird mit Steuergeldern der Stadt Wien bezahlt.

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Die Homepage des Noch-Uni-Beauftragten der Universität Wien, Alexander Van der Bellen, sorgt für Aufregung. Die FPÖ hat durch eine Anfrage im Gemeinderat herausgefunden, dass die Errichtung der Homepage für den grünen Neo-Gemeinderat 13.824 Euro gekostet hat, für die Wartung fallen monatlich 96 Euro an. "Das ist eine bodenlose Frechheit", sagt der FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus zu den Kosten in der Kronen Zeitung

"Der Preis ist ok"

Judith Denkmayr, Geschäftsführerin der Social-Web-Agentur "Digital Affairs" sagt nach einem kurzen Blick auf die Homepage zu derStandard.at: "Ich würde sagen, dass ist nicht supergünstig, aber der Preis ist ok". Es gäbe einiges an Content auf der Seite und es sei dafür auch eine eigenen Grafik erstellt worden. Die Seite ist zwar auf Basis der freien Software von "WordPress" erstellt worden, aber "auch WordPress verursacht Arbeit". Bei der Informationsarchitektur sei ersichtlich, dass sich hier jemand etwas überlegt habe.

"vanderbellen.at"

Viel problematischer an der Webseite von Van der Bellen, der vor kurzem vom Nationalrat in den Wiener Gemeinderat gewechselt ist, ist allerdings dass die Domain auf den Namen "vanderbellen.at" lautet, aber mit Steuergeldern der Stadt Wien bezahlt wird. Aus dem Büro des Uni-Beauftragten heißt es dazu, dass man sich stets bemüht habe, die Funktionen von Van der Bellen voneinander zu trennen. "Sie finden darauf keine Werbung für die Grünen", sagt ein Sprecher. Van der Bellen hätte die Domain bereits gehabt, und sie der Stadt Wien zur Verfügung gestellt. Auf die Frage, warum man die Seite nicht einfach "Universitaetsbeauftragter.at" oder ähnlich genannt habe, heißt es: "Van der Bellen war der erste in dieser Funktion und wenn man ihn gegoogelt hätte, wäre man nicht zu seiner Seite als Uni-Beauftragter gekommen".

Van der Bellen hat seit seinem Umzug in das Rathaus seine Funktion als Uni-Beauftragter zurückgelegt. Er führt sein Amt nur mehr so lange aus, bis ein Nachfolger gefunden wird. Was dann mit seiner Webseite passiert, ist unklar. Für den neuen Uni-Beauftragten oder die neue Uni-Beauftragte muss dann wahrscheinlich eine neue Webseite erstellt werden. (lis, derStandard.at, 9.8.2012)