Bärtiges Wesen mit großem Herz: Der Lorax tritt im gleichnamigen Film als Schutzengel auf.

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Ein kleines, bräunliches Männlein mit Rauschebart und Widerstandsgeist namens Der Lorax tritt im gleichnamigen Kinderbuch von Dr. Seuss (Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat) vergeblich als Beschützer kunterbunter Truffula-Bäume auf.

Das 1972 erschienene frühe Beispiel einer ökologiebewussten Parabel, die eindringlich, aber auch mit absurdem Humor vor Raubbau warnt, wurde nun von Universal als Animationsfilm (Regie: Chris Renaud und Kyle Balda) adaptiert - grell, laut, penetrant, natürlich in 3-D.

Auch dieser Lorax will Kritik an einer verschwenderisch-synthetischen Ersatzwelt sein, wirkt paradoxerweise aber selbst wie aus der industriellen Retorte: Zwar bricht auch hier ein Junge auf, um vom Once-ler die traurige Wahrheit über die Bäume zu erfahren, die für ein unsinniges Textil abgeholzt wurden.

Doch anstatt der Erzählung - wie etwa bei Wall-E - entsprechende Resonanz zu verleihen, setzt man auf maximale Lautstärke. Mit überdrehten Verfolgungsjagden, forcierter Typenkomik und scheußlicher Musik werden die Sinne dauerbefeuert - dass mehr oft weniger ist, diese sehr Seuss'sche Weisheit hat man übersehen.

Ehebruch und Eheende
Die weiteren Filmstarts der Woche

Der japanische Regisseur Sion Sono beendet mit Guilty of Romance seine Hass-Trilogie mit einem übersteuerten Erotikthriller über eine Ehefrau, die ihre Sexualität entdeckt.

In der Romantic Comedy Das verflixte 3. Jahr untersucht der französische Autor Frédéric Beigbeder (39,90) zeitgenössische Beziehungsformen.

Und Joachim Król wird in der deutschen Komödie Ausgerechnet Sibirien in den fernen Norden auf Dienstreise geschickt. (kam, DER STANDARD, 19.7.2012)