Wien - ÖVP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg nimmt den 1. Mai zum Anlass, seinen Alltag zu dokumentieren. In seinem Blog beschreibt er einen seiner normalen Arbeitstage und wie er ihn mit seiner starken Behinderung meistert. Auf seinem Youtube-Channel kann man mitverfolgen, wie er aufsteht, zum Parlament fährt, am Plenum teilnimmt und wieder nach Hause kommt. Barrieren für behinderte Menschen werden sichtbar: So musste Huainigg etwa mit seiner Assistentin acht U-Bahn-Züge passieren lassen, ehe eine barrierefreie Garnitur einfuhr. Unter dem Motto "Trauen wir uns was zu" veröffentlichte er unter anderem dieses Video:

"Es wird ihnen nichts zugetraut"

Er wolle beispielgebend dafür sein, dass behinderte Menschen genauso intensiv einer Erwerbstätigkeit nachgehen können und wollen wie andere auch, schreibt Huainigg in einer Aussendung. Vielfach fehle allerdings die Unterstützung der Umgebung: "Es wird ihnen nichts zugetraut, von bestimmten Studien oder Berufswünschen wird von vornherein abgeraten, Unternehmen haben Hemmschwellen, behinderte Menschen anzustellen usw.", erklärt Huainigg. Ihm selbst sei etwa am Arbeitsamt erklärt worden, dass er mit seiner Behinderung "gleich in Pension" gehen könne.

Huainigg will jetzt alle Betroffenen motivieren, sich nicht beirren zu lassen und den Weg zum Wunschberuf bis ans Ziel zu verfolgen. (APA/red, derStandard.at, 30.4.2012)