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Archiv-Foto aus dem Jahr 1963: Ein F-1-Motor einer Saturn V S-IC-Rakete.

Foto: NASA/AP/dapd

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Fünf dieser Triebwerke mit einem Durchmesser von 3,7 Meter und einer Höhe von 5,6 Meter hoben die fast 3.000 Tonnen schwere Saturn V in den Himmel.

Foto: AP/David J. Phillip

San Francisco - Eben erst ist der kanadische "Avatar"-Regisseur James Cameron aus dem Marianengraben wieder aufgetaucht, da verkündet bereits der nächste Millionär einen prestigeträchtigen Abstieg in die Tiefe: Amazon-Gründer Jeff Bezos will die Raketenmotoren der historischen Mondmission Apollo 11 entdeckt haben und hat angekündigt, die Relikte vom Meeresgrund zu bergen. Die Triebwerke, die die US-Astronauten Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins 1969 auf den Weg zum Mond brachten, seien mit Hilfe von Sonargeräten auf dem Grund des Atlantischen Ozeans aufgespürt worden, schrieb Bezos am Mittwoch in seinem Blog BezosExpeditions.com. Die Motoren lägen in einer Tiefe von 4.267 Metern. "Wir prüfen, wie wir einen oder mehrere davon heraufholen können", schrieb der Milliardär.

Noch weiß niemand, in welchem Zustand sich die Triebwerke befinden. "Sie sind mit hoher Geschwindigkeit auf dem Grund des Ozeans aufgeschlagen und sind seit mehr als 40 Jahren im Salzwasser", schrieb Bezos. "Andererseits sind sie aus widerstandsfähigem Material gebaut, also, wir werden sehen." Er sei fünf Jahre alt gewesen, als Armstrong während der Apollo-Mission als erster Mensch den Mond betrat und damit Geschichte schrieb. "Ich sah Apollo 11 im Fernsehen, und das hat stark zu meiner Leidenschaft für Wissenschaft, Ingenieurwesen und Entdeckungen beigetragen." 

Die Entwicklung des leistungsstarken F-1-Raketentriebwerks begann bereits Mitte der 1950er-Jahre. Eine weiterentwickelte Variante kam schließlich in der ersten Stufe der Saturn V zum Einsatz. Fünf dieser F-1-Motoren sorgten in den ersten Minuten nach dem Start der über 110 Meter hohen Rakete für 33.851 Kilonewton Schub, ehe sie nach der ersten Abtrennung in den Atlantik fielen.

Motoren im Eigentum der NASA

Der Amazon-Gründer will sein Vorhaben nach eigenen Angaben aus privaten Geldern finanzieren. Die Motoren blieben Eigentum der NASA, versicherte er. Er gehe davon aus, dass die US-Raumfahrtbehörde die Triebwerke dem Museum für Luft- und Raumfahrt Smithsonian in Washington zur Verfügung stellen werde, damit die Öffentlichkeit sie sehen könne. Sollte er zwei bergen, werde er die NASA bitten, eines dem Luftfahrtmuseum in Seattle zu geben, fügte Bezos hinzu. In der Stadt im Nordwesten der USA hat Amazon seinen Sitz. (APA/red, derStandard.at, 29.3.2012)