Auch in Hartberg (im Bild der Hauptplatz) werden Missbrauchsvorwürfe laut.

Foto: Steindy

Graz - Ein früherer Zögling eines Landesjugendheimes in Hartberg hat nun schwere Missbrauchsvorwürfe erhoben: Wie die "Kleine Zeitung" in ihrer Samstagsausgabe berichtete, soll der heute 45-jährige Mann vor mehr als 30 Jahren in dem Heim von zwei Erziehern geschlagen und sexuell belästigt worden sein. Der Bürgermeister und Heimleiter, Karl Pack, wies alle Vorwürfe zurück.

Der Oststeirer gab an, er sei zwischen 1979 und 1983 im Heim für schwer erziehbare Jugendliche in Hartberg untergebracht gewesen. Dort sei er er von Erziehern getreten, geschlagen und auch sexuell belästigt worden. Außerdem habe er bei Arbeiten auf einer Baustelle helfen müssen, ohne dafür Geld zu bekommen, so der 45-Jährige.

Heimleiter weist Anschuldigungen zurück

Heimleiter Karl Pack wies alle Anschuldigungen zurück und betonte, er habe nach wie vor ein gutes Verhältnis zu ehemaligen Bewohnern. "Ich habe niemanden geschlagen und ich habe niemanden ausgenutzt", so Pack.

Der Sprecher der Anklagebehörde, Hansjörg Bacher, bestätigte inzwischen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. "Wir haben das zum Anlass genommen, das Landeskriminalamt mit Ermittlungen zu beauftragen", so Bacher. Es gehe nicht nur um den Sachverhalt, sondern auch um die Frage der Verjährung. "Das ist sehr kompliziert, da die Fristen in der Zwischenzeit zweimal geändert wurden", erläuterte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Grundsätzlich könne man aber bei schwerem sexuellen Missbrauch von zehn, ansonsten von fünf Jahren ausgehen. (APA)