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Eine Haube ist nicht für alle erstrebenswert: Der Kärntner Wirt Martin Hudelist will beim Haubenhype nicht mitmachen.

Foto: APA/Carstensen

Klagenfurt - Die Auszeichnung mit Hauben durch den Restaurantführer Gault Millau ist offenbar nicht für alle Wirte etwas Positives. So sind die Betreiber des Restaurants "Der Hambrusch" in Grafenstein (Bezirk Klagenfurt) laut einem Bericht der Kärntner Tageszeitung über die neu vergebene Haube unzufrieden.

Wirt Martin Hudelist erklärte gegenüber derStandard.at, dass er bei "diesem Hype" nicht mitmachen wolle. Ihm erschienen die Bewertungen nicht immer objektiv, was nach Freunderlwirtschaft aussehe. Er könne sich mit dem Gault Millau nicht identifizieren. Weiters gäbe bereits einen Zweihauben-Betrieb (Anm. Das Moritz) in der Ortschaft. Sein Lokal "Der Hambrusch" sei ein ländliches Restaurant, er sei Genusswirt. Besonders sauer stößt ihm auf, dass sein Ersuchen um Nichtbewertung nicht respektiert wurde: Gault Millau hätte dreimal angerufen, dreimal hätte man erklärt, nicht getestet werden zu wollen. Auch die zugesandten Formulare hätte man nicht ausgefüllt.

Jeder wird getestet

"Gault Millau testet jeden, den wir wollen - im Sinne der Pressefreiheit", sagte Pressesprecher Paul Golger . "Im Schnitt gibt es dazu auch 85 Prozent positives Feedback der Getesteten." Es käme aber immer wieder vor, dass Restaurants nicht getestet werden wollten. "Wir testen aber für unsere Leser", so Golger.

Im Fall des Restaurants "Der Franzos" in Klagenfurt, das mehrere Anwaltsschreiben an die Gault Millau Verantwortlichen geschickt hatte, weil es nicht getestet werden wollte, verzichtet der Restaurantführer allerdings inzwischen auf seine Tests, bestätigte Golger. Auch Martin Hudelist überlegt nun rechtliche Schritte. (APA/red)