Andi Wojta und Alex Fankhauser servieren gebratene Hendlbrust mit Salbei und Zitronen-Speckrisotto und Kartoffel-Topfenschmarren mit Apfelkompott. Mahlzeit!

Foto: ORF/Interspot

"Da! Schau her! Mit der braunen Butter ein bisserl drübergehen - da saugt sich der ganze Saft so richtig schön in unsere Hendlbrüste ein! A Wahnsinn wie der Geschmack da rauskommt! Da kriegst ein Zungen-Aquaplaning, wenn du da eineschaust!" Ja, von Zeit zu Zeit ist es ganz putzig, bei unsterblichen ORF-Formaten vorbeizuschauen, die einen an sich null tangieren, da man etwa an der Kunst des Nachkochens keine wie auch immer geartete Freude zu verspüren vermag.

"Frisch gekocht" mit Andi und Alex allerdings bietet für jene, die ab und an in sich nur fröhliche Fassungslosigkeit aktivieren wollen, immer wieder köstliche Seelennahrung. Beim Frischkochen wird nicht nur in einer Stimmung losgelegt, als hätten die beiden mit der Kraft ihrer Gerichte gerade der österreichischen Fußballnationalmannschaft zu einer erfolgreichen EM-Qualifikation verholfen. Hier wird die anfängliche Überstimmung während der Sendung gar des Öfteren auch noch übertroffen.

Dazwischen nicht weniger Frappantes: Andi und Alex als begeisterte, staunende Kinder, die an der Geburt der von ihnen betreuten gebratenen Hendlbrüste (diesmal mit Salbei und Zitronen-Speck-Risotto) teilhaben lassen. Zwei Live-Reporter ihres eigenen Tuns, die das Knusprig-Werden eines Huhns als rares Wunder erscheinen lassen, auch wenn sich dieses täglich in zahllosen Küchen des Landes ereignet.

Am allererstaunlichsten bleibt jedoch die Tatsache, dass beide all diese sicher tiefempfundenen Gefühlsextreme durchstehen, ohne in eine ihre Sendung sprengende Lachkrampfsituation zu geraten - wobei es beim Diskurs über die nützlichen Pektine (Ballaststoffe) fast schon so weit war. (Ljubisa Tosic/DER STANDARD, Printausgabe, 27.9.2011)