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Alfons Mensdorff-Pouilly auf einem Archivbild aus dem Jahr 2007.

Foto: AP Photo/Ronald Zak

Wien - Nach Angaben des Unternehmensberaters Alfons Mensdorff-Pouilly sind alle seine Leistungen, für die er von der Telekom Austria bezahlt worden ist, auf Basis seiner Buchhaltung nachvollziehbar. "Das ist alles aus den Büchern ersichtlich. Da steht drinnen, was die Leistung war, was eingegangen ist und wie das Geld im Geschäftsbetrieb verwendet wurde. Inklusive Steuer", sagt Mensdorff-Pouilly im "Kurier"-Interview (Sonntag).

Zur staatsanwaltlichen Einvernahme gehe er mit einem "angenehmen" Gefühl: "Der Staatsanwalt kriegt die ganze Buchhaltung. Die lese ich dann eh wieder en detail im 'profil'", so der burgenländische Großgrundbesitzer und Forstwirt, der sich lieber "Berater" als "Lobbyist" nennen lässt. Die Telekom habe er "drei Jahre lang in verschiedenen Ländern beraten", da sei er "rund um die Uhr für Fragen erreichbar" gewesen und habe "Strategien mitentwickelt, um nur einige Beispiele zu nennen". Wie viel er bei Aufträgen verdient, hänge davon ab, um wie viel Arbeit es sich handle: "Ich habe Firmen zwei, drei Jahre beraten, ohne einen Euro zu verrechnen."

Kein Mitleid

Mitleid müsse man mit ihm in finanzieller Hinsicht aber nicht haben: "Nein", sagt Mensdorff-Pouilly auf eine entsprechende Frage. Er lebe "noch ganz gut" - mit "vielleicht 10.000 Euro netto", da seien aber sein Chauffeur, zwei alte Reitpferde und vieles andere mehr schon inkludiert. Und was - angebliche - Schmiergeldzahlungen betreffe: "Wenn das Geld wo eingegangen ist, um zu schmieren, muss es ja wieder wo raus gehen. Also schauts bitte meine Buchhaltung an", so der Berater im Interview.

Nur allgemein äußerte sich Mensdorff-Pouilly zu Jagd-Einladungen. Es sei "ein Stumpfsinn" zu behaupten, dass er durch derartige Einladungen Geschäfte anbahnen würde und die Gäste günstig stimmen wolle: "Meine Kunden kaufen einfach Jagdtage, inklusive Übernachtung und Essen, bei mir. Sie laden ihre Gäste natürlich selber ein. ... Fragen Sie, ob man Geschäfte anbahnt, wenn man zum Hahnenkammrennen eingeladen ist oder ins 'Babylon" geht?", ein "einschlägiges" Etablissement in Wien.

Zu Zahlungen der Telekom Austria für Jagdausflüge auf seinen Gütern äußerte sich Mensdorff-Pouilly nicht konkret. Die Telekom soll ja für solche Ausflüge mehr bezahlt haben als bisher bekannt. Laut Bericht des neuen "profil" zahlte das Unternehmen für Jagden knapp 170.000 Euro, das gehe aus zwei Rechnungen der burgenländischen "Forstverwaltung Mensdorff-Pouilly" an die inzwischen aufgelöste Telekom-Festnetzgesellschaft hervor.

Bisher seien nur Kosten in Zusammenhang für eine Jagd in Schottland in Höhe von 21.800 Euro bekanntgewesen, so das Magazin. Die nun vorliegenden Rechnungen aus den Jahren 2007 und 2008 weisen jedoch weitere Summen von 70.584,20 Euro sowie 77.076,30 Euro auf. Insgesamt soll die Telekom damit annähernd 170.000 Euro für Jagdausflüge gezahlt haben. (APA)