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Die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes hat in den vergangenen Monaten unverhältnismäßig zugenommen. Über die Ursachen wird noch gerätselt.

Foto: AP/Alberto Cesar

Brasilia - Die Abholzung des Regenwaldes in Brasiliens Amazonas-Gebiet hat in den vergangenen Monaten rasant zugenommen. Das belegen Daten zweier unterschiedlicher Institute in Brasilien, die die Regierung in Brasilia am Donnerstag in Alarmzustand versetzte. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Mato Grosso. Dort stieg die Waldzerstörung nach Analysen des staatlichen Institutes für Weltraumforschung (Inpe) von August 2010 bis April 2011 um 43 Prozent.

Zuvor hatte das Institut Imazon ebenfalls unter Berufung auf Satellitenbilder gemeldet, dass in dem für Soja-Anbau bekannten Bundesstaat Mato Grosso allein im vorigen April 243 Quadratkilometer Wald abgeholzt worden seien. Umweltministerin Izabella Teixeira reagierte äußerst besorgt auf die Zahlen.

Ursache rätselhaft

Sie kündigte ein rigoroses Vorgehen gegen die Verantwortlichen der illegalen Rodungen an. Wer auf den frisch gerodeten Flächen sein Vieh weiden lassen, dem würden die Rinder beschlagnahmt, warnte sie in Brasília. Gleiches gelte für Pflanzungen auf den Flächen. Unklar ist allerdings, warum die Abholzung so sprunghaft anstieg. Dies sei atypisch, sagte Teixeira. Die Ursache müsse geklärt werden.

Die neuen Zahlen dürften die derzeit hitzig geführte Debatte über die Novelle des Waldgesetzes verschärfen. Die Agrarlobby will wichtige Punkte des sogenannten Código Florestal aufweichen und unter anderem Auflagen zur Wiederaufforstung illegal abgeholzter Flächen umgehen. Die Abstimmung über den Gesetzentwurf im Parlament wurde bereits dreimal verschoben. (red/APA)