Es gehört zu den Aufgaben der Leber, Fette zu speichern und zu verarbeiten. Aber sie können die Leber auch schädigen. Entscheidend ist, ob eine Entzündung entsteht. Im Sonderforschungsbereich Leberentzündung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) fahnden Wissenschaftler nach den Faktoren, die Fette zu gefährlichen Krankheitserregern machen. Ihre Erkenntnisse könnten auch im medizinischen Kampf gegen die Virushepatitis und Leberkrebs helfen.

Zuviel Fett in der Leber ist ein relativ junges Krankheitsbild, das erst seit etwa 20 Jahren bekannt ist. Inzwischen ist es ein Massenphänomen. Die Ursachen sind oft eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Mehr als jeder fünfte Deutsche hat eine Fettleber, schon Kinder sind betroffen. 

Drohende Gefahr

Wenn aus der Leberverfettung eine Leberentzündung wird, gehen Zellen zugrunde und setzen Enzyme frei - die Leberwerte im Blut steigen an. Oft kommen die Ärzte erst bei einer Routineuntersuchung der drohenden Gefahr auf die Spur. "Aber warum entwickeln sich schädigende Entzündungen bei den einen, bei anderen nicht?", fragt Jörg Heeren. "Wenn wir das herausfinden, können wir den Entzündungen gezielt entgegensteuern." Der Biochemiker erforscht im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Leberentzündung" am UKE was Lipide in Leberzellen bewirken.

An den Arbeiten der Lipidforscher sind auch die anderen Forschergruppen in dem Sonderforschungsbereich interessiert. "Über die Lipide lernen wir, welche Prozesse in den Leberzellen der Entzündung entgegenwirken, dies lässt sich auch auf andere Lebererkrankungen übertragen", sagt Ansgar Lohse, Sprecher des Sonderforschungsbereichs. Möglicherweise ließen sich auf die Weise dann auch Leberinfektionen oder Leberkrebs beeinflussen. (red)