Wien - Das Wiener AKH bekommt seinen ersten "Transplantation Tree of Life". Der 16. Oktober ist der Internationale Tag der Organspende. Um in Österreich auf diesen Tag und das Thema Organspende aufmerksam zu machen, wird im zeitlichen Vorfeld, am 11. Oktober im Wiener AKH ein "Lebensbaum" gewidmet. Mit diesem Baum soll das Bewusstsein der Bevölkerung für die lebensrettenden Erfolge der Transplantationsmedizin gestärkt und die Bereitschaft der Bevölkerung zur Lebendspende von Organen erhöht werden. "Transplantierte Organe bedeuten sehr oft gerettetes Leben. Bäume sind für uns alle das Symbol neuen und beständigen Lebens. Mit der Baumwidmung soll in Dankbarkeit der Organspender gedacht werden und des Lebenswillens schwer kranken Menschen, denen sie geholfen haben", sagt Reinhard Krepler, Ärztlicher Direktor des AKH.

Lebendspende verkürzt die Wartezeit

"Leider ist es noch immer so, dass weit mehr Menschen auf ein Organ warten, als wir Organspenden zur Verfügung haben", erklärte Ferdinand Mühlbacher, Leiter der Klinischen Abteilung für Transplantation am AKH Wien. So ist einerseits die Zahl der Organspender rückläufig, andererseits steigt, bedingt durch die demografische Entwicklung, der Bedarf an Spenderorganen. Die Wartezeit auf ein Spenderorgan ist lang - für manche Patienten ist diese Zeit zu lang und so versterben in Österreich jährlich etwa 150 Patienten während sie auf ein Organ warten.

Ein Ausweg ist die so genannte "Lebendspende". Dabei wird einem gesunden Menschen eine Niere oder ein Teil der Leber entnommen und anschließend einem kranken Patienten implantiert, meistens einem Verwandten oder Lebenspartner. "Mit der Lebendspende wird einerseits die Wartezeit bis zur Transplantation verkürzt, was die Lebenserwartung erhöht, und andererseits haben die Nieren von Lebendspendern eine längere Funktionsdauer", so Mühlbacher. Das Wissen über die Organspende hat in den letzten Jahren enorm zugenommen, so dass es mittlerweile gelungen ist die "Blutgruppen-Barriere" zu überwinden. Organe von Ehepartnern funktionierten fast so gut wie jene von eineiigen Zwillingen.

Keine Nachteile für Organspender

Das Spenden einer Niere hat für den Lebendspender auch langfristig keine negativen Folgen. Die Spender hätten kein erhöhtes Risiko zu Dialysepatienten zu werden und ihr Risiko für Bluthochdruck entspräche dem von Menschen mit zwei Nieren. Statistisch gesehen leben gesunde Organspender sogar länger als die Durchschnitts-Bevölkerung: Sie sind gesunde Menschen, die "auf Herz und Nieren" untersucht wurden. (red)