3D dank Head-Tracking oder Kipp-Funktion.

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Wie berichtet, hat Nintendo in Japan ohne großen Medienwirbel die neue Generation seiner mobilen Spiele-Konsole DS angekündigt. Viele Details wurden nicht genannt, nur dass der "Nintendo 3DS" erstmals Videospiele für unterwegs in 3D darstellen können soll- und dies ganz ohne Spezialbrille. Der Hersteller garantiere dabei eine komplette Abwärtskompatibilität zu älteren DS-Titeln. Rechtzeitig zum Start der Branchenmesse E3 im Juni soll die neue Konsole für erste Tests bereitstehen.

Wie kann das funktionieren?

Aber wie ist das möglich, wo doch selbst die neueste Fernseher-Generation auf Brillen nicht verzichten kann? Und Brillen-lose 3D-Bildschirme gibt es zwar auch, aber weder weisen diese ein für die Augen angenehmes Bild auf, noch sind sie besonders günstig. Der japanische Branchendienst Asahi spekuliert, dass womöglich eine neue 3D-LCD-Generation von Sharp und Hitachi zum Einsatz kommen könnte. Ob dies allerdings mit Nintendos Massenmarktstrategie zusammenpasst, ist fraglich.

Technische Details sind jedenfalls offiziell nicht bekannt, aber die schlauen Tech-Blogs und Fachseiten haben bereits ihre Theorien aufgestellt, welcher Technologien sich Nintendo für die dritte Dimension bedienen könnte, um 3D-Spiele kostengünstig zu ermöglichen.

Naheliegend wäre dabei die Nutzung der bereits jetzt schon eingebauten Kamera. Per so genanntem "Head-Tracking" erfasst die Kamera die Bewegungen des Kopfes und richtet die Darstellungsperspektive des Spiels auf dem Display immer entsprechend des Betrachtungswinkels aus. Dadurch wird auf sehr kostengünstige Weise ein Tiefeneffekt erzeugt, während das Bild scharf bleibt. Wie das aussieht, zeigt bereits jetzt schon das bislang nur in Japan erhältliche Download-Game "3D Hidden Picture".

"Kipp-Effekt"

Ein sehr ähnliches Konzept lässt sich anhand eines Spiels für Apples iPhone erläutern. Anstatt auf Head-Tracking zu setzen, wird lediglich der Lagesensor des Handys genutzt, um die Darstellungsperspektive auszurichten.

Im Video ist der Effekt nicht zu sehen, aber wer es selbst ausprobieren möchte, findet das Spiel unter dem Namen "WordFu" im AppStore.

3D-Joystick

Wie die Wirtschaftszeitung Nikkei meldet, dürfte Nintendo es nicht bei der 3D-Darstellung belassen. Auch die Steuerung solle einen Tick vereinnahmender werden. So plane man angeblich einen neuen "3D-Joystick" und die Unterstützung von Force-Feedback für eine physische Rückmeldung der Aktionen im Spiel. Naheliegend wäre hier der Einbau einer Vibrationsfunktion wie es bei Gamepads der Fall ist.

Laut Nintendo wird der 3DS im laufenden Geschäftsjahr erscheinen, erwartet wird ein Erscheinungstermin um die Weihnachtszeit.

(zw)