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Neues Gerangel um TV-Rechte: Im Bild raufen Alexander Zickler (Salzburg) und Mamadou Diabang (Austria) um den Ball.

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Diese Woche endet die Bewerbungsfrist um TV-Rechte der Bundesliga. Dienstag war geplant, Donnerstag soll es werden. Weder der ORF noch Sky wollten hinter der Verschiebung stecken. Ligavorstand Georg Pangl sagt: "Das hat der Prozess so ergeben. Es liegt nicht an mangelndem Interesse."

 Beim ersten Anlauf war Sky mit höchstens zwölf Spielen im Free-TV weit von der ORF-Forderung - 36 Begegnungen - entfernt. Rapid legte sich quer gegen das Pay-Paket, neun Millionen Euro pro Saison schwer. Bei ORF-Infodirektor Elmar Oberhauser hieß es Montag, er es gebe "nichts Neues" dazu.

Nun könnten die Spiele im Free TV von Jahr zu Jahr abnehmen. "Das kann im Interesse des ORF sein", findet Medienberater Hans Mahr: "Livespiele sind teuer, der ORF muss mit Geld haushalten." Für den ORF sei "nur wichtig, dass er sich Spiele aussuchen kann. Die Qualität dieser Bundesliga ist nicht so dramatisch, dass man jede Woche ein Livespiel braucht." Besser eine Fußballshow, ebenfalls Thema: Die Liga „gewinnt durch Verknappung".

Über die Qualität redet Karlheinz Kopf, VP-Klubchef und Vereinspräsident von Altach, vielleicht anders. Doch auch Kopf war für Sky: "In Deutschland läuft kaum ein Ligaspiel live im Free-TV. Dafür gibt es tolle Studiosendungen." Rapids Njet könnte die Liga "Millionen kosten." Jede Runde Livespiele könnten "nicht Anspruch des Gebührenzahlers an den Öffentlich-rechtlichen sein." Medienstaatssekretär und Mattersburg-Fan Josef Ostermayer (SP) sieht indes darin eine der Aufgaben des ORF.

Mahr war als RTL-Infodirektor zuständig für Sport. Motto: "Lieber im Pay-TV, bevor die Rechte bei der Free-Konkurrenz landen." Da wundern Mahr Ideen des ORF, mit Servus TV zu bieten und dort die Freitagsspiele zu platzieren. "Da schneidet sich der ORF ins eigene Fleisch." Pay-TV "ist kein Konkurrent."

Wie wichtig Ligarechte für Pay-TV sind, weiß Mahr: Als Sportvorstand von Sky-Vorgänger Premiere verlor er mit Chef Georg Kofler kurzfristig die deutsche Bundesliga - und verließ bald seinen Vorstandsjob dort. (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 23.2.2010)