Die Bakterienart Listeria (L.) monocytogenes kann beim Menschen die Krankheit Listeriose verursachen. Bei Listerien handelt es sich um kurze, nicht sporenbildende Stäbchenbakterien, hieß es im Zoonosenbericht 2008 des Gesundheitsministeriums und der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Demnach kommen die Erreger in der Umwelt weit verbreitet vor - in Abwässern, der Erde und auf Pflanzen. Auch Lebensmittel tierischer Herkunft wie Rohmilch, Weichkäse, Räucherfisch oder rohes Fleisch können bei ihrer Gewinnung damit verunreinigt werden und sind somit in lebensmittelverarbeitenden Betrieben als sogenannte "Hauskeime" gefürchtet.

Listerien können sich auch bei niedrigen Temperaturen im Kühlschrank vermehren. Die Erregeraufnahme erfolgt hauptsächlich durch den Verzehr von kontaminierten tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln. Eine Weiterverbreitung von Mensch zu Mensch bzw. über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren ist laut dem Zoonosenbericht möglich, aber selten.

Im Rahmen einer Lebensmittelinfektion zeigen sich Krankheitssymptome innerhalb von drei bis 70 Tagen: Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion meist ohne Krankheitszeichen oder mit Durchfall. Gefährlich wird es aber bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie z. B. Neugeborene oder alte Menschen. Hier kann laut Zoonosenbericht eine "invasive Listeriose" auftreten mit heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen.

Schwierige Therapie

Bei Schwangeren verläuft die Infektion meist unauffällig, allerdings besteht die Gefahr einer Übertragung auf das Ungeborene mit dem Risiko einer Früh- oder Totgeburt. Infizierte Säuglinge erkranken häufig an einer Hirnhautentzündung.

Die Therapie gestaltet sich schwierig. Trotz gezielter Medikamentengabe verlaufen laut dem Bericht etwa 30 Prozent der invasiven Listeriosen tödlich.

Zur Vermeidung einer Infektion mit Listerien ist die Hygiene in der Küche besonders wichtig: So sollten Fleisch- und Fischgerichte gründlich durchgegart, Rohmilch muss vor dem Verzehr abgekocht und Faschiertes darf nicht roh gegessen werden. Das regelmäßige Händewaschen (vor der Zubereitung von Speisen) ist eine weitere wichtige Maßnahme zum Schutz vor Erregern. Auch sollten Gemüse und Salate vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Die Zubereitung von Fleisch und rohem Gemüse muss in der Küche auf getrennten Arbeitsflächen oder zeitlich getrennt vorgenommen werden. Diese Arbeitsflächen sollten nach Gebrauch gründlich gereinigt werden. Frisch gekochte Speisen sollten bei der Lagerung im Kühlschrank abgedeckt werden, damit keine nachträgliche Keimeinbringung erfolgen kann, rät das Gesundheitsministerium. (APA)