Die Bewerbungsfrist endete am Montag. Als Kandidatinnen werden Stella Rollig, Ingried Brugger und Sabine Breitwieser gehandelt.

Am 16. November endete die Bewerbungsfrist für die Direktion des Museums moderner Kunst. Wie viele Personen sich für die Nachfolge von Edelbert Köb beworben haben, wird wohl erst in einigen Tagen bekannt gegeben werden. Denn es gilt, wie es so schön heißt, der Datum des Poststempels.

Auch wenn nach mehrfacher Kritik – darunter von derStandard.at – die Ausschreibung nachträglich ins Englische übersetzt wurde: In der Szene wird (mit Bedauern) eine nationale, vielleicht sogar nur lokale Lösung erwartet.

Gerüchteweise will sich Kulturministerin Claudia Schmied erst nach der Bestellung der neuen Leitung des Naturhistorischen Museums auf das Geschlecht festlegen: Sollte die Person, die auf Bernd Lötsch nachfolgt, männlich sein, dann kommt im Mumok eine Frau zum Zug. Und unter den Frauen bieten sich nach derzeitigem Stand der Dinge vor allem jene an, die an ihrer gegenwärtigen Wirkungsstätte nicht mehr wirklich glücklich sind, keinen fixen Job haben oder – so sagt man – mit der Ministerin manchmal wandern gegangen sind.

Namentlich genannt werden immer wieder: Sabine Breitwieser, die am Konzept für die nun doch nicht umgesetzte „Museumsreform“ mitarbeitete. Stella Rollig, auch wenn ihr Vertrag als Chefin des Lentos in Linz bis 2014 läuft. Und Ingried Brugger, die Direktorin des Kunstforums der Bank Austria. Jüngst wurde – angeblich von MAK-Chef Peter Noever, der die Ministerin wieder für ein paar Tage nach Los Angeles eingeladen hatte – noch ein Name ins Spiel gebracht: jener von Elisabeth Schweeger, die bis zum Sommer dieses Jahres das Frankfurter Schauspielhaus leitete. 1992 hatte sie für Rektor Carl Pruscha das Kulturprogramm zum 300-Jahr-Jubiläum der Akademie der bildenden Künste organisiert.

Im Mumok werden all diese Namen derzeit durch den verbalen Fleischwolf gedreht. Edelbert Köb, der laut Meinung der Ministerin zu wenig frischen Wind gemacht hatte, schüttelt nur enttäuscht den Kopf. Dass Claudia Schmied nicht weiß, welcher Wind im Mumok weht, hängt ja unter anderem damit zusammen, dass sie das Museum nur sehr selten besucht. Erst letzte Woche hätte sie sehen können, was sich da so abspielt: bei der überrannten Eröffnung von „Gender Check“.