Hohes Haus, cinematographisch: Margit Fischer, Michael Haneke und Ehefrau, Veit Heiduschka, Oscar Bronner, Barbara Prammer (v.l.n.r.)

Foto: Standard/Fischer

Für Regisseur Michael Haneke war es eine wichtige, für Nationalratspräsidentin Barbara Prammer gleich eine doppelte Premiere: Nie zuvor hatte im Parlament am Ring ein international renommierter Spielfilm seinen Österreichstart. In Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet und in San Sebastian zum besten Film des Jahres gekürt, wurde "Das Weiße Band" Dienstagabend im Hohen Haus in Kooperation mit dem Standard vor prominentem Publikum erstaufgeführt. Auch First Lady Margit Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann waren gekommen.

Für Prammer fiel die Annäherung von Politik und Cinematographie gelungen aus: "Dieser Film mit seinen Ansätzen zu Nachdenken gehört einfach hierher, in diesen historischen Sitzungssaal" . Doch nicht alle, die an diesem Ort das Sagen haben, waren anwesend - und auch das fiel positiv auf: "Es freut mich, dass nicht alle Präsidenten des Nationalrates anwesend sind" , sagte Standard-Herausgeber Oscar Bronner - und erhielt mit dieser Bemerkung einen langen Applaus.

Über den ausgerollten roten Teppich im Rücken der Pallas Athene, der direkt in die Festhalle führte, waren davor Politiprofis wie Volksanwältin Terezija Stoisits, Unterrichtsministerin Claudia Schmied und Staatssekretär Reinhold Lopatka geschritten - aber auch die ehemaligen Organisatorinnen des Lichtermeers. Ebenso etwa - aus dem Bereich Kultur - Andre Heller, Gerd Voss, Ursula Pasterk, Arabella Kiesbauer sowie Dominic Heinzl. Der 147 Minuten langen Vorführung des "dichten, beklemmenden, schönen" Oeuvres (Oscar Bronner) folgten sie mit Spannung.(bri/DER STANDARD, Printausgabe, 23.9.2009)