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Unfreiwilliges Grounding (Archivbild): SkyEurope muss bis Freitag alle Forderungen der Flughafen Wien AG begleichen.

Foto: APA/Fohringer

Wien - Fliegen mit SkyEurope bleibt ein Risiko: Am Dienstag hat der Flughafen Wien mehrere SkyEurope-Flieger wegen offener Rechnungen nicht abgefertigt. 700 Passagiere saßen stundenlang am Airport fest. Die nach slowakischem Recht unter Gläubigerschutz fliegende Billig-Airline habe trotz Mahnungen und Fristsetzungen die Rechnungen nicht beglichen, so der Flughafen Wien.

Ultimatum

Nun wurde SkyEurope eine letzte Frist gesetzt: Sollte die Airline bis 14. August 15 Uhr nicht alle offenen und fälligen Forderungen bezahlen, stellt der Flughafen die Dienstleistungen ein. Dem Vernehmen nach hat SkyEurope vier Mio. Euro Schulden beim Airport. Dass die bis Ende der Woche beglichen werden, scheint ungewiss. Wer Tickets hat und wegfliegen will, hat demnach keine Gewissheit, dass er auch noch zurückkommt.

Betroffen waren am Dienstag vier Flüge (Saloniki - Planabflug 11.10, Bourgas 11.20, Athen 12.00, Nizza 14.25), die erst am frühen Abend abheben konnten. Zwei weitere Flüge nach Barcelona und Amsterdam - mit Planabflug um 16.30 Uhr und 17.55 Uhr - meldeten ebenfalls Verspätung.

Die Airline bekam jüngst einen Überbrückungskredit über fünf Millionen Euro. Seit dem Insolvenzverfahren muss SkyEurope ihre Rechnungen bar bezahlen. Sowohl beim Flughafen als auch bei der OMV. Ende Juni war je ein SkyEurope-Flieger in Paris und in Sofia festgehalten worden.

SkyEurope-Kunden, denen durch die Insolvenz offene Forderungen entstanden sind, können diese jedenfalls noch bis 17. August beim zuständigen Verwalter sowie beim zuständigen Gericht in Bratislava anmelden. Das Europäische Verbraucherzentrum Wien hat in Zusammenarbeit mit seinem Schwesterzentrum in Bratislava einen Musterbrief samt Ausfüllhilfe erstellt. Die Unterlagen sowie weitere detaillierte Informationen finden Konsumenten unter www.europakonsument.at.

Lufthansa mit mehr Kunden

Erfreulicheres gibt es von der Lufthansa zu berichten: Im Konzern ist die Passagierzahl im Juli im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 7,2 Mio. gestiegen. Die Sitzauslastung verbesserte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 83,1 Prozent. Die AUA wird ihre Zahlen erst nächste Woche vorlegen. Die Verkehrszahlen seien durch die Auswirkungen der Streikaktivitäten im Vorjahr, eine saisonbedingt leicht höhere Nachfrage und die erstmalige Konsolidierung der Verkehrszahlen von British Midland (bmi) beeinflusst worden. Ohne Swiss und bmi verbuchte Lufthansa einen Passagieranstieg um 0,3 Prozent auf 5,2 Mio. Unverändert schlecht ist die Situation in der Fracht. Auf Konzernebene sank das Aufkommen um 9,8 Prozent auf rund 752.000 Tonnen. Mitten in der Feriensaison haben am Dienstag die Piloten der Air-Berlin-Tochter LTU zehn Stunden gestreikt. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.8.2009)