"Snow Leopard" oder "Windows 7" oder die Frage welcher Hersteller liefert das bessere Update. KundInnennutzen wichtiger als neue Codezeilen.

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Mac OS X vs. Windows 7 - Was ist das bessere Update? Das ist hier die Frage. Nach dem Apples Konferenz WWDC nun zu Ende gegangen ist, hat die Diskussion um die "Schlacht der Betriebssysteme" in den USA voll eingesetzt. Sowohl Microsoft als auch Apple haben sich in den letzten Wochen Nichts geschenkt und versucht den Mitbewerber schlecht aussehen zu lassen. Während Microsoft Apples Preispolitik anprangerte, schlug der US-Computerkonzern mit der Ankündigung, dass "Windows 7" nicht mehr als ein Vista-Update sei und Microsoft die AnwenderInnen mit seiner Marketingstrategie hinters Licht führe, zurück.

Feintuning

Apple und Microsoft kämpfen nun um ein positives Bild in der öffentlichen Wahrnehmung und die Gunst der KundInnen. Immerhin bringen beide Unternehmen kurz hintereinander (Apple im September, Microsoft im Oktober) ihre neuen Betriebssysteme in den Handel. Und in beiden Fällen sprechen ExpertInnen von Updates ihrer aktuellen Produkte. Während man bei Apple zunächst gegen Windows 7 als bloßes Update von Vista wetterte, und dann im gleichen Atemzug ankündigte, dass auch "Snow Leopard" nur ein verbesserte und feingetuntes "Leopard" sei, wich Microsoft bislang nicht von seinem Credo ab und erklärte Windows 7 zum neuen Windows und Nachfolger von Vista.

Kundenbenefit im Mittelpunkt

Wenn man aber nun das Hickhack zwischen Apple und Microsoft beiseite lässt und sich die Meinung der Experten ansieht, so geht es nicht um Codezeilen, sondern um den Nutzen für die KundInnen. Gegenüber CNet erklärte Ross Rubin, Marktforscher von NDP: "es ist wirklich unwichtig in wie weit das Betriebssystem umgeschrieben oder neugeschrieben wurde. Der Schlüssel zum Erfolg ist der Kundennutzen." Während Microsoft zunächst gegen das schlechte Image von Vista anzukämpfen hatte,  muss der Softwarekonzern nun - vor allem gegenüber den Herstellern, die die Lizenzgebühren zu zahlen haben, argumentierten, dass Windows 7 mehr ist als Windows Vista mit Verbesserungen.

Der Preis

Apple auf der anderen Seite kann auf einen der erfolgreichsten Betriebssystem-Start in seiner Geschichte zurückblicken und gibt sich dementsprechend selbstbewusst. Weder trüben negative Erfahrungen noch eine Diskussion um Lizenzgebühren das Bild. Durch die Ankündigung "Snow Leopard" als Update zum Preis von 29 Dollar in den Handel zu bringen - bislang galt 129 Euro als Fixpreis für eine neues MacOS, hat Apple geschafft, was wohl niemand erwartet hatte: Man konnte Microsoft unter Druck setzen und zwar mit dessen eigenen Waffen, dem Preisdruck. Auch Microsoft muss sich nun überlegen, wie man Windows 7 in den Handel bringen kann, ohne sein Ecosystem zu zerstören. Ein billigeres Upgrade für Windows Vista-AnwenderInnen wurde schon in Aussicht gestellt, aber wie geht Microsoft mit den OEM-Herstellern um?

"Die große Schlacht hat begonnen"

"Die Schlacht der Betriebssysteme hat nun eine neue Dimension erreicht", so Michael Gartenberg, Vizepräsident vom Interpret. "Mit einem Preis von 29 Dollar wird Apple keine Gewinne machen, aber Microsoft steht mit seiner Preispolitik dumm da." Natürlich hat Microsoft eine breitere Basis und einen wesentlich höheren Marktanteil, doch hat dies auch Nichts genutzt, als man Windows Vista in den Markt bringen wollte. Die Schalcht hat also neu begonnen und diesmal könnten auch die KonsumentInnen profitieren.(red)