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Foto: APA/AP/Jeff Chiu

Apple ist teuer. Das wird zumindest vom Mitbewerb gerne gesagt und ist auch in der öffentlichen Meinung gut verankert. Kürzlich startete Microsoft eine Werbekampagne, die einen Preisvergleich zwischen dem eigenen Mediaplayer "Zune" und Apples iPod zum Inhalt hatte – die Aussage: Apple ist sauteuer. Auf der WWDC hat Apple nun selbst das Thema aufgegriffen und erstmals auch große Preissenkungen eigener Produkte angekündigt.

Das iPhone um 99 Dollar

Wie das US-Magazin CNet berichtet, dürfte Apple das Thema "Preis" auf der diesjährigen WWDC erstmals wirklich als ein Thema erkannt haben. Bestes Beispiel ist dabei die Entscheidung das "alte" 8GB iPhone 3G weiter im Sortiment zu behalten, aber den Preis auf 99 Dollar zu senken. Dieser Schritt scheint durchaus logisch und sinnvoll. Immerhin kann Apple so eine breitere Zielgruppe erreichen, die nun ebenfalls das iPhone kaufen kann. Auf der anderen Seite hat man so eine elegante Möglichkeit gefunden, den Mitbewerber Palm, der gerade erst seinen Palm Pre vorgestellt hat, in die Schranken zu weisen und mögliche abwanderungsbereite KundInnen zu halten.

Aber auch in anderen Bereichen hat Apple am Montag eine Preissenkung durchgeführt. Das neue 13-Zoll MacBook bietet die Funktionalitäten der hochwertigeren MacBook Pro-Serie, aber zu einem günstigeren Preis. Das Upgrade auf Mac OS X 10.6, auch bekannt als Snow Leopard, wird für AnwenderInnen von Mac OS X 10.5 nur 29 Dollar kosten.

Die Switcher im Visier

Die Preissenkungen bei den MacBooks und dem iPhone sind eindeutig ein Schritt um eine neue KundInnenschicht anzusprechen – die wechselwilligen PC-AnwenderInnen, die sich bislang noch nicht zu einem Umstieg überreden ließen – auch bekannt als "Switcher".

Was bringen die Preissenkungen?

Gerade beim iPhone hat Apple mit Preissenkungen schon gute Erfahrungen gemacht. Nachdem das Smartphone nicht mehr um 399 sondern um 199 Dollar im Handel angeboten wurde, verdreifachten sich die Verkaufszahlen. Ob sich diese Steigerung jedoch noch einmal wiederholen lässt, bleibt abzuwarten. Immerhin ist das iPhone nun schon sehr weit verbreitet und zudem hat sich auch die Konkurrenzsituation etwas verändert.

"Snow Leopard"

Auch bei Snow Leopard gilt es genauer hinzusehen, so CNet. Es sei zwar das bislang billigste Upgrade, das Apple anbietet, aber zugleich sei es auch jenes Upgrade, das die wenigstens wirklichen Neuerungen bringen wird. Allerdings und dies war wohl auch Sinn und Zweck der Übung setzt man so Microsoft unter Druck: Beide Konzerne werden ihre neuen Produkte – Mac OS X 10.6 und Windows 7 im Oktober starten. Bislang gibt es keine offiziellen Angaben, aber in den USA kursierten Meldungen, dass Microsoft für ein Upgrade auf Windows 7 etwa 50 Dollar verlangen will.

Billigeres MacBook Air

Nicht nur das MacBook wurde billiger – die 13-Zoll-Version ist nun ab 1.200 Dollar, das 15-Zoll-Gerät um 1.700 Dollar erhältlich – auch das MacBook Air erfuhr Preissenkungen. In der schwächsten Varianten ist das Air nun um rund 1.500 Dollar, in der High-end-Version um 2.500 Dollar erhältlich. Apple dürfte auch von der Wirtschaftskrise nicht unbeeindruckt geblieben sein und versucht nun auf diesem Weg die sinkenden Verkaufszahlen abzufedern.(red)