Der Windows 7-Desktop

Der Vista-Nachfolger wird in Firmen bereits "produktiv" eingesetzt - das freut Microsoft-Chef Steve Ballmer

Mit dieser Verpackung kommt Windows 7 in den Handel

Mit der Bruchlandung "Windows Vista" hat sich Microsoft das Ziel selbst gesteckt: Windows 7 muss ein Erfolg werden. Der Softwareriese brachte "Vista" 2007 als Baustelle auf den Markt. User mussten sich mit fehlenden Gerätetreibern, absurden Fehlermeldungen, verwirrenden Übersetzungen und lästigen Sicherheitsabfragen herum plagen. Auch entpuppte sich das Betriebssystem als überfrachtet und stellte hohe Ansprüche an die Rechen- und Arbeitsspeicherleistung von PCs.

Schneller als Windows XP

Am 22. Oktober will Microsoft nun den Vista-Nachfolger auf den Markt bringen. Ursprünglich war die Markteinführung erst für Anfang 2010 vorgesehen.

Windows 7 ist "ist schneller als Windows XP und es wurden die Fehler von Vista ausgebessert", so beschreibt Georg Binder vom Windows 7-Team von Microsoft Österreich das neue Betriebssystem. "Es läuft auch anstandslos auf Netbooks und älterer Hardware."

Unter Haube

Bezüglich des schlechten Images von Vista bleibt Binder, der auch die Website Windowsblog.at betreut, bei der offiziellen Sprachregelung von Microsoft. "Die Medien haben Vista schlecht geschrieben" und "Microsoft hat es nicht geschafft, seinen Mehrwert zu transportieren". Er betont, dass unter der Haube von Windows 7 jenes Fundament liegt, das auch in Vista zum Einsatz kommt.

Die wichtigsten Neuerungen

Als wichtige Neuerungen in Windows 7 nennt Binder die VPN-Technik Direct Access und "HomeGroup" – eine Anwendung, die die Einrichtung eines Heimnetzwerks erleichtert, damit zum Beispiel die eigenen Musiktitel oder Fotos auf dem Computer eines anderen Familienmitglieds genutzt werden können. Die zentrale Verbesserung ist aber, dass Windows 7 deutlich schneller ist als sein Vorgänger. "Alles ist flotter", so Binder.

Tatsächlich besticht das neue Windows primär mit seiner Geschwindigkeit. Auch wird es in Firmen bereits "produktiv" eingesetzt, erzählt Binder. Microsoft hat Anfang Mai die eine Vorab-Version, den Release Candidate 1 (RC1), seines neuen Betriebssystems für interessierte Nutzer zum kostenlosen Herunterladen ins Netz gestellt.

Cloud statt Windows 7?


Auf die Frage, ob "Cloud-Computing", also Anwendungen die via Internet genutzt werden, Windows unnötig machen, gibt er sich überzeugt, dass nicht alle Programme Cloudfähig seien und "gewisse Daten am Desktop bleiben müssen". Auch gibt es rechtliche Unsicherheiten, so ist die Frage offen, "Wer darf auf meine Daten zugreifen, wenn der Server in den USA steht?"

Kostenlose Update

Microsoft erklärte, gegen Ende Juli den Code für "Windows 7" an PC-Hersteller zu schicken. Kunden, die vor dem 22. Oktober einen Computer mit "Vista" kauften, sollten ein kostenloses Upgrade für "Windows 7" erhalten. Weltweit laufen 90 Prozent aller PCs mit "Windows". Microsoft erwirtschaftet mehr als die Hälfte seines Gewinns aus seinem Geschäft mit Betriebssystemen. (sum)