Im Lavanttal steppte nicht gerade der Bär, als wir vor ein paar Wochen bei selbigem einfielen. Gut, an einem Dienstagabend hat man auch in manchem Wiener Lokal Luft. Aber wir möchten die werten Mitesser in näherer und weiterer Umgebung von Bad St. Leohnhard schon nachdrücklich daran erinnern, was da auf sie wartet.

Foto: Bernhard Peball
Foto: Bernhard Peball

Die doppelt gemoppelten Köche des Jahres 2003 zum Beispiel, beide Josef, beide Trippolt, einmal Junior, einmal Senior. Beide haben ihr Menü in der Karte, um 57 der Senior, um 70 der Junior, einmal vier Gänge, einmal fünf. Bei Wahlen in Kärnten tun wir uns immer ziemlich schwer, so auch beim Wirten. Hier lassen sich aber auch die Konsequenzen deutlich leichter ertragen.

Die Wahl in unserer Fünferrunde fiel dann doch ziemlich eindeutig aus:

Foto: Bernhard Peball
Foto: Bernhard Peball

Klare Mehrheit für die Honigwachtel im Lavendelfond auf marinierter Entenleber und glacierten Kastanien (Juniortüte, quasi). Gute Wahl!

Foto: Bernhard Peball
Foto: Bernhard Peball

Minderheitsvotum: Schaumsuppe von der Schwarzwurzel mit Cassis-Feigentascherl. Absolut nicht übel, aber wenn man die Alternative kennt...

Die lautete nämlich Ochsenschwanzknöderl auf Orangen-Zimtrotkraut und braunen Butterbröseln. Sicher keine leichte Wahl. Aber dafür hat man auch was wirklich Ordentliches auf dem Teller. Iss was G'scheits!

Foto: Bernhard Peball
Foto: Bernhard Peball

Wiederum klare Mehrheit: Rücken vom Hirschkalb im leichten Preiselbeer-Pfeffer mit Birnenobst und Wacholdergnudi. Großer Sport! Der uns bisher unbekannte Fachterminus Gnudi hat auch noch beim Verdauungsschnaps unterhalten.

Foto: Bernhard Peball
Foto: Bernhard Peball


Lerneffekt 2: Es gibt nicht nur Kärntner Gnudi, sondern auch Kärntner Wein (wenn ich mich recht entsinne, ein Weißburgunder). Die späte Kostprobe war ausgesprochen nett vom Bären, wir können dem Wein aber vorerst aber keine strahlende Zukunft voraussagen. Das dürfte allerdings auch dem Bären klar sein. Lerneffekt 3 für mich bekennenden Dilettanten: Vielleicht sollte ich doch noch ein drittes Mal in Kärnten essen gehen (und das besser nicht vom Ausgang der Landtagswahl abhängig machen) – Tipps: immer gern!

Aus diätetischen Gründen ließen diesmal nicht nur ich, sondern gleich die ganze Runde das Dessert aus. Sicher schade drum, wenn man von den übrigen Gängen hochrechnet. Aber anderntags ging's nach Italien, da hatten offenbar einige Kapazitätssorgen. Möglicherweise zurecht. Davon mehr ein ander Mal an dieser Stelle.