Bild nicht mehr verfügbar.

Da gehts lang! Der Papst verschickt an katholische Politiker einen Leitfaden in Sachen Ethik

foto: apa/epa/brambatti

Rom - Katholische Politiker sollten sich nach dem Willen des Papstes bei umstrittenen Fragen wie Abtreibung, Sterbehilfe, künstliche Befruchtung oder Scheidung zumindest für das "mindere Übel" entscheiden. Diese Empfehlung sei in einem neuen Leitfaden enthalten, der demnächst in Rom veröffentlicht werden soll, berichteten italienische Medien am Freitag. Auf 15 Seiten werde den Politikern dargelegt, wie sie im Sinne der katholischen Lehre stimmen sollten.

Bremsen und Entschärfen!

Im Mittelpunkt steht dabei die Empfehlung, mit der katholischen Morallehre nicht vereinbare Gesetze zumindest zu bremsen oder zu entschärfen. So sollten sich katholische Abgeordnete für Gesetze stark machen, die etwa ein bereits bestehendes Abtreibungsrecht verschärfen. "Katholische Politiker sollten Vorschläge unterstützen, die auf eine Begrenzung der durch diese Gesetze angerichteten Schäden abzielen", zitierten Zeitungen aus dem Papier. An dessen Erstellung sei der deutsche Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger, federführend beteiligt gewesen.

Sex-Schmöker

Der Vatikan will demnächst auch ein rund 1.000 Seiten umfassendes Lexikon veröffentlichen, das die Sexualmoral der katholischen Kirche zusammenfasst. Die katholische Kirche lehnt künstliche Empfängnisverhütung, vorehelichen Geschlechtsverkehr, Abtreibung, künstliche Befruchtung, Scheidung, Sterbehilfe und jede Form der Embryonenforschung strikt ab. (APA)