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"Wenn Sie ein Radikaler werden wollen, willkommen in Moskau. Wir haben Gruppen, die Ihnen eine Beschneidung machen können. Ich werde diese Gruppen bitten, dass sie diese Beschneidung so machen, dass Sie nichts mehr haben," soll Putin zu einem Journalisten gesagt haben.

montage: derStandard.at (fotos: reuters)
Brüssel - Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der Pressekonferenz nach dem Gipfel Russland-EU sorgen für Aufregung in Brüssel. Durch eine "geschönte" Übersetzung durch den von der russischen Delegation gestellten Dolmetscher wurde erst am Dienstag bekannt, dass Putin auf die Frage eines französischen Journalisten zum Krieg in Tschetschenien antwortete: "Wenn Sie ein Radikaler werden wollen, willkommen in Moskau. Wir haben Gruppen, die Ihnen eine Beschneidung machen können. Ich werde diese Gruppen bitten, dass sie diese Beschneidung so machen, dass Sie nichts mehr haben." "Wo alles erlaubt ist" In der offiziellen Übersetzung hingegen hieß es: "Willkommen in Moskau. Wir sind ein multireligiöses und multinationales Land, wo alles erlaubt ist und toleriert wird." Die Frage, die Putin auch von seiner Gestik und Körpersprache in Aufregung versetzte, hatte gelautet: "Führen Sie nicht unter dem Deckmantel des Kriegs gegen den Terrorismus einen Krieg gegen das tschetschenische Volk?" Dazu sagte Putin sichtlich aufgebracht: "Der moslemische Terror ist für alle gefährlich. Sie leben in einem westlichen Land. Sie sind in Gefahr, weil Ihr Land Partner der USA ist. Sie sind in Gefahr, wenn Sie eine christliche Religion haben. Sie sind in Gefahr, wenn Sie Atheist sind. Sie sind in Gefahr!" Schock In Brüssel sorgten die Aussagen des russischen Präsidenten und die "geschönte" Übersetzung für Aufregung. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte, dass der Dolmetscher von der russischen Seite gestellt worden sei. Man werde aber die Aussagen prüfen. In Moskau berichteten die Zeitung prominent von den Ausfällen Putins. Die führende Tageszeitung "Iswestija" zeigte sich "schockiert". Das vom Kreml kontrollierte Fernsehen hingegen verschwieg die Angelegenheit. (APA)