Berlin - Der deutsche Schauspieler Erik S. Klein ist am Dienstag in Eichwalde bei Berlin im Alter von 76 Jahren gestorben. Große Popularität brachte dem Sachsen aus Radebeul bei Dresden in den siebziger Jahren der Fernsehmehrteiler "Aber Vati!", in dem Klein als verwitweter Familienvater mit den Zwillingen Kulle und Kalle irgendwie klar kommen musste. Nach Kritikermeinung trat er darin wirklichkeitsnah, heiter, ehrlich und nicht unkritisch gegenüber dem Verhalten von Erwachsenen zu Kindern auf. Zu seinen populärsten Rollen gehörte auch der Kapitän in der Fernsehserie "Zur See" (1977). Auch andere TV-Produktionen wie "Tierparkgeschichten" und "Wege übers Land" machten ihn zu einem Publikumsliebling in der DDR. Er war Brecht-Darsteller am Berliner Ensemble (1954-1961) und Ensemblemitglied des Deutschen Theaters (1961-70). Danach gehörte er bis 1990 zum Schauspielerensemble des Deutschen Fernsehfunks der DDR. An der Seite von Angelica Domröse sah man ihn in der Defa-Verfilmung von Theodor Fontanes Kriminalerzählung "Unterm Birnbaum". Etwa 50 Defa-Filme und 140 Fernsehproduktionen kamen so zusammen. Außerdem war seine Stimme in zahlreichen Hörspielen und Kabarettsendungen im Rundfunk zu hören. Mit seinen Leseabenden zog er ein großes Publikum an. Und immer wieder lockte das Theater. So stand Klein 1995 im Berliner Renaissance-Theater in der Satire "Noch ist Polen nicht verloren" nach dem Filmklassiker "Sein oder Nichtsein" von Ernst Lubitsch auf der Bühne, alternierend mit seinem inzwischen verstorbenen Freund und Kollegen Rolf Ludwig. (APA/dpa)