Erste Ergebnisse des Referendums: Fast keine Gegenstimmen
Husseins Sohn Udai soll angeblich Sechsjährigen für sich wählen lassen haben
Redaktion
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Kairo/Bagdad - Das irakische Fernsehen meldete
am Dienstagabend erste Ergebnisse des Referendums für eine neue
siebenjährige Amtszeit von Präsident Saddam Hussein. Angeblich gab es
so gut wie keine Gegenstimmen. So wurde beispielsweise die Auszählung
der Stimmen aus einem Wahlbezirk in Basra gezeigt, einer Stadt wo
viele Anhänger der im Untergrund operierenden schiitischen Opposition
leben. Auch dort stimmte nach Angaben der Wahlhelfer kein
einziger Wähler mit Nein.
1995: 99,96 Prozent
Die Tatsache, dass die Wähler zur Stimmaufgabe auf einem einfachen
Zettel mit Ja und Nein nicht in die meist nur aus einem Vorhang
bestehende Wahlkabine gingen, stellte das irakische Fernsehen als
Beweis für die 'Führerliebe' der Iraker da. Unabhängige Beobachter
erklärten dagegen, aus Angst vor Verfolgung wage es niemand, sich als
Regimegegner verdächtig zu machen, indem er hinter den Vorhang trete.
Saddam Hussein, der den Irak seit 1979 regiert und beim letzten
Referendum vor sieben Jahren mit 99,96 Prozent im Amt bestätigt
worden war, trat auch diesmal ohne Gegenkandidaten an.
"Willst du für mich wählen?"
Der älteste Sohn Saddam Husseins, Udai Saddam Hussein, hat bei der
Volksabstimmung angeblich einen sechsjährigen Buben für sich wählen lassen.
"Willst du für mich wählen?", soll der Sohn des Staatschefs den
kleinen Saif Hussein, als er mit seinem neuen roten Rolls Royce vor
dem Wahlbüro in Bagdad vorfuhr, gefragt haben. Nachdem der 37-Jährige dem Buben
seine Wahlkarte gegeben habe, sollen ihn Leibwächter unter Jubelrufen der
Menge in das Wahlbüro begleitet haben.
Das Ja des Kindes für Saddam Hussein soll reichlich belohnt worden sein: Udai
Saddam Hussein hat dem erstaunten Knaben angeblich einen Scheck über
250.000 Dinar (rund 125 Euro) ausgeschrieben - mehr als ein doppelter Monatslohn
im Irak - und ihm für seine Eltern einen Gutschein für ein Auto
mitgegeben. (APA/dpa)
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