STAMDARD: Ihr Vorgänger Bernd Sebor wollte "Kontinuität" im Programm, die Gesellschafter nicht. Wir hören also bald völlig anderes?
Martin Zimper: Wir werden jedenfalls alles infrage stellen. Es geht um klarere Positionierung.

STANDARD: Früher Energy, jetzt Mehrheit an Party FM in Wiener Neustadt: Sie haben Erfahrung mit sehr jungem Radio.
Zimper: Die Werbewirtschaft zahlt nicht für Hörer über 50. Der durchschnittliche Hörer von Krone Hitradio ist 35,3 Jahre. Der von Ö3 33,4 , der von Energy 23,5 und jener von Party FM 21,8 Jahre. Wir streben eine Verjüngung an. Contemporary Hitradio wie Party FM könnten wir aber schon aufgrund der Lizenzbedingungen nicht spielen.

STANDARD: Nach Anfangserfolgen hat das Krone-Radio zuletzt merkbar Hörer verloren.
Zimper: Das Programm hat ihnen offenbar zu wenig gefallen. Viele haben reingehört, wenige sind dabeigeblieben.

STANDARD: Offenbar hat der Abgang des Managements auch mit Sparplänen zu tun.
Zimper: Es geht nicht darum zu sparen, auch nicht am Personal. Man muss sich alle Leute anschauen, aber wir haben hier sehr gute Radiomacher.

STANDARD: Als Senderverbund haben Sie den Nachteil, bei jeder Lokalstation Leute beschäftigen zu müssen.
Zimper: Kann auch ein Vorteil sein: Verkehrsfunk etwa sollten wir lokaler betreiben.

STANDARD: Sie werden Krone-Programmdirektor, aber als Konsulent. Was passiert mit Ihrer Beteiligung an Party FM?
Zimper: Die behalte ich. Wir haben uns um zusätzliche lokale Radiolizenzen beworben, insbesondere in Graz, Tulln, Wels und Bregenz. Diese Anträge bleiben aufrecht.

STANDARD: Krone-Chef Hans Dichand betreibt mit Hit FM in St. Pölten und Waldviertel ein jugendliches Programm. Schon gemeinsame Pläne?
Zimper: Klar ist, dass Party FM ein größeres Verbreitungsgebiet braucht. Bekommen wir keine zusätzlichen Lizenzen, könnte ein Network-Partner Hit FM sein, aber warum nicht auch Energy? (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.9.2002)