Ausgezeichnet

Eine "Kraft" gegen den Krieg: Bachmannpreis-Gewinner Tijan Sila

Er kam 1981 in Bosnien zur Welt, seit 1994 lebt er in Deutschland – mit einem autobiografisch grundierten Text gewann er am Sonntag in Klagenfurt den Hauptpreis

APA/GERT EGGENBERGER

Tijan Sila ist Bachmannpreis-Träger 2024.

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Als im Vielvölkerstaat Jugoslawien in den frühen 1990er-Jahren der Kommunismus zerfiel, blieb in Bosnien eine Generation zurück, für die sich der Ausdruck "die Ausgerupften" einbürgerte. Entwurzelte Menschen wie der Vater von Tijan Sila, ein Bibliothekswissenschafter, der 1994 keine andere Wahl sah, als seine Familie nach Deutschland zu bringen. So landete auch sein Sohn in der Kleinstadt Landau in der Pfalz. Im Gepäck hatte er vor allem Erinnerungen. Und Erinnerungen, davon handelt vor allem der Roman Radio Sarajevo (2023), sind ein "Wirrwarr".