IT-Business
Vier Milliarden Dollar für WorldCom
IDT zeigt Interesse an der MFS Communications-Sparte
Bericht der "New York Times"
Das amerikanische Telekomunternehmen
IDS
Corp. will drei Milliarden Dollar bis vier Milliarden Dollar (4,05
Mrd Euro) für die MFS Communications-Sparte des in einen
Buchführungsskandal verwickelten amerikanischen Telekomkonzerns
WorldCom
zahlen. Das wären rund zehn Milliarden Dollar weniger als
WorldCom vor sechs Jahren für MFS Communications hingeblättert hatte,
berichtete die "New York Times" .
Shoppingtour
IDS-Chef Howard S. Jonas hat sein Interesse an MFS bekundet. Er
hatte in letzter Zeit zahlreiche Vermögenswerte bankrotter
amerikanischer Telefongesellschaften zu Billigpreisen erworben. IDS
mit Sitz in Newark (New Jersey) bietet Telefon-, Internet-Telefon-
und Datendienste an.
WorldCom hatte am Freitag mit der Entlassung von 17.000
Mitarbeitern begonnen. Das sind mehr als 20 Prozent der
Gesamtbelegschaft.
Beobachter
Ein New Yorker Richter will einen Beobachter für WorldCom
einsetzen. Er solle "ungerechte Bereicherung" auf Grund der
Buchführungsmanipulationen des Unternehmens verhindern. Der Richter
Jed S. Rakoff hat nach Angaben der Zeitung WorldCom untersagt,
jeweils mehr als 100.000 Dollar an derzeitige oder frühere Manager,
Verwaltungsratsmitglieder und Mitarbeiter zu zahlen, ehe der
Beobachter seine Arbeit aufgenommen hat.
Verhandlungen
WorldCom verhandelt mit seinen Banken über ein neues
Kreditabkommen von fünf Milliarden Dollar. Die Banken haben einen
Gläubigerausschuss gebildet, der von der Citigroup und der Deutsche
Bank geführt wird. WorldCom schuldet den Banken 2,65 Milliarden
Dollar und hat Gesamtschulden von mehr als 30 Milliarden Dollar. Die
WorldCom-Banken haben nach Angaben der "New York Times" Investoren
und Konkurrenten kontaktiert, um ihr Interesse an dem Kauf von
größeren Bereichen der angeschlagenen Telekom-Gesellschaft
herauszufinden.
Die WorldCom-Spitzenmanager versuchen ihrerseits, einen Konkurs zu
vermeiden. WorldCom hatte versucht, durch offensichtliche
Buchfälschungen in Höhe von 3,85 Milliarden Dollar tatsächliche
Verluste für die vergangenen fünf Quartale in Gewinne zu verwandeln. (APA/dpa)