Moskau - In dem seit einer Woche von Hochwasserfluten betroffenen Süden Russlands hat schwerer Hagel zusätzlich Schaden angerichtet. Hagelkörner groß wie Tischtennisbälle beschädigten in der nordkaukasischen Teilrepublik Kabardino-Balkarien etwa 1.200 Wohnhäuser, teilten die Behörden am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Die Dächer sähen aus, als seien sie unter Beschuss genommen worden.300.000 Menschen zu Schaden gekommen Die Zahl der Todesopfer in den Überschwemmungsgebieten stieg nach offiziellen Angaben auf 77. Die meisten der Toten seien Pensionisten im Alter zwischen 60 und 70 Jahren, meldete Itar-Tass. Nach vorläufigen Schätzungen der Behörden kamen bisher 300.000 Menschen zu Schaden. Tagelange Regenfälle hatten die Flüsse im Nordkaukasus über die Ufer treten lassen. Keine Milzbrand-Viren-Gefährdung Die Behörden dementierten eine mögliche Gefährdung der Bevölkerung durch die auch für Menschen unter Umständen tödlichen Milzbrand-Viren. Entgegen erster Berichte sei ein Massengrab für infizierte Tierkadaver nicht unterspült worden, hieß es. In Moskau ordnete Regierungschef Michail Kasjanow an, beschädigte Strom- und Gasleitungen, Kanalisation und Verkehrsstraßen bis Ende nächster Woche wieder provisorisch in Ordnung zu bringen. (APA/dpa)