Bern - Seit den sechziger Jahren schließen sich Staaten zu losen Gremien der Währungs-, Wirtschafts- und Entwicklungspolitik zusammen. Entsprechend ihrer Mitgliederzahl werden sie als G-7, G-8 oder G-77 bezeichnet. Im Folgenden die wichtigsten Gruppierungen:
  • G-7: Die sieben führenden Industrieländer der Welt bilden seit 1975 die Gruppe der Sieben (G-7). Ihre Staats- und Regierungschefs treffen sich einmal jährlich zu Wirtschafts- oder Sondergipfeln. Mitglieder sind die USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und Kanada.
  • G-8: Am Weltwirtschaftsgipfel in Birmingham 1998 konstituierte sich aus den G-7-Staaten und Russland die G-8, die sich mit politischen Fragen beschäftigt. Zunächst war Russland von den finanz- und wirtschaftspolitischen Beratungen ausgeschlossen. Nun wurde Moskau zum Vollmitglied ernannt, ab 2006 wandelt sich die G-7 zur G-8-Gruppe.
  • G-10 (eigentlich G-11): Dieser 1962 gegründeten finanzpolitischen Gruppe gehören außer den G7-Staaten noch Belgien, Schweden, die Niederlande und seit 1984 die Schweiz an. Die G-10 stellt dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zusätzliches Geld in Form von Kreditzusagen zur Verfügung, falls die Fondsmittel bei einer Zuspitzung von Schulden- und Zahlungsproblemen nicht ausreichen.
  • G-15: Sie wurde 1989 als Gegengewicht der Entwicklungs- und Schwellenländer zur Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G-7) gegründet. Heute gehören ihr 19 Länder an.
  • G-20: Zu ihr gehören neben den G-8-Ländern Argentinien, Australien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Südkorea, Mexiko, Saudiarabien, Südafrika, die Türkei und die EU mit der Europäischen Zentralbank. Außerdem sind die Präsidenten von IWF und Weltbank dabei. Die G-20 war 1999 als Forum der größten Industriestaaten und der großen Schwellenländer geschaffen worden, um wirtschafts- und finanzpolitische Informationen auszutauschen. Die G-20-Staaten stehen für zwei Drittel der Bevölkerung und gut 85 Prozent der Wirtschaftsleistung der ganzen Welt.
  • G-24: Mit G-24 werden zwei verschiedene Staatengruppen bezeichnet. Einerseits die 1972 in Lima aus der G-77 gebildete Gruppierung, die die Interessen der Entwicklungsländer bei den internationalen Währungsorganisationen (IWF, Weltbank) vertritt. Mitglieder sind die Finanzminister von jeweils acht Staaten aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Andererseits bezeichnete man mit G-24 anfangs der neunziger Jahre die (damals) 24 wichtigsten Industrieländer, darunter die Schweiz, die in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zusammengeschlossen sind.
  • G-77: Die Gruppe der 77 Entwicklungsländer wurde 1964 gegründet, um die Interessen der Dritten Welt in der Weltbank, Unctad, Gatt bzw. WTO besser vertreten zu können. Ihr gehören mittlerweile 133 Länder an.
(APA/sda)