Wien - Im Rahmen des "Polnischen Jahres in Österreich 2002" laufen die Ausstellung "Semiotic Landscape" in der Charim Galerie (bis 27. 7.) und im "artLab" (bis 17. 8.). Zu sehen sind die aktuellen Arbeiten von Künstlern verschiedener Generationen, deren Bezugspunkt ausgewählte Werke der Konzeptkunst vom Beginn der 70er Jahre bilden. Unter anderem vertreten sind Werke von Valie Export, Peter Weibel, Anna Baumgart und Pawel Susid.Eco als Pate Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das Werk des italienischen Zeichentheoretikers und Schriftstellers Umberto Eco "La struttura assente. Introduzione a la ricerca semiologica." (1968). Bezugsobjekt von Ecos Überlegungen war die Kultur im weitesten Sinn - verstanden als jede Art von menschlicher Intervention im öffentlichen Raum. Der Versuch einer Kodifikation der visuellen Sprache, ausgehend von Prämissen der Linguistik, sollte der Erforschung kommunikativer Systeme in den bildenden Künsten dienen. Die polnische Übersetzung des Werkes erschien 1972 unter dem Titel "Pejzaz semiotyczny" - "Semiotische Landschaft". Angelehnt an die Form eines Essays erzählt die Ausstellung, wie die Kunst Überzeugungsmechanismen der Zeichensprache des öffentlichen Raumes beobachtet; gleichzeitig werden Werke präsentiert, welche diese Beobachtungen nutzen. Interpretation des urbanen Raumes In der Kunst der späten 60er Jahre wurde die "semiotische Landschaft" erstmals zum Objekt kritischer Reflexionen. Maßgeblichen Einfluss auf diesen Trend hatte damals die "strukturalistische Sprachtheorie". Die Arbeiten von Valie Export und Ewa Partum, die zur Zeit der Veröffentlichung von Umberto Ecos "Einführung in die Semiotik" entstanden, sind der semiotischen Interpretation des urbanen Raumes gewidmet. Sie stehen in engem Zusammenhang mit späteren Kunst-Projekten, die sich mit der diskreten Zeichen- und Signalsprache unseres kulturellen Umfeldes auseinander setzen: Bilder des Massenkonsums, der Popkultur, des Körpers sowie des öffentlichen Raumes. In "Semiotic Landscape" sind u.a. Valie Export, Edgar Honetschläger, Pawel Susid, Peter Weibel (Charim Galerie) bzw. Christina Breitfuss, Robert Maciejuk oder Sebastian Weissenbacher (artLab) vertreten. Die Ausstellung wird anschließend von 18. 10. bis 17. 11. im Xawery-Dunikowski-Museum für Skulptur in Warschau zu sehen sein. (APA)