Köln - Die Melodie der Eurovision erklingt, auf der Leinwand sieht das Publikum den bekannten Sternenkreis auf blauem Untergrund, danach folgte eine Nuance Beim "Europride Songcontest" in Köln, der Schwulen- und Lesbenhochburg Deutschlands, stellten sich am Mittwochabend erstmals ausschließlich homosexuelle Künstler aus 13 Ländern mit ihren Liedern einer Jury.Den alternativen Wettbewerb hatten die nationalen Schwulen- und Lesbenverbände ausgeschrieben, die Veranstalter in Köln sichteten danach Hunderte Bewerbungen. "Wilde Orchideen" heißt das deutsche Frauen-Trio, das in seinem Song "Ja Schatz" die "Liebe auf den ersten Blick" an einer Supermarkt-Kasse besang und verkündete: "Wir sind besser als Corinna May". Zu Publikumslieblingen wurden etwa die schottische Solosängerin "Horse" mit ihrem Song "Hope" oder das norwegische Duo "Jollyboyz" in engen rosa und lindgrünen Samtanzügen. Zum Schluss gewinnen "Gäste" aus den USA vor Norwegen die gläserne "Sangeskrone" mit einem Punkt Vorsprung: "Lipstick", eine gemischte Gruppe, präsentierte in legerem Outfit ihren charts-nahen Soul- und Gospelsong "We all bleed". "Ich hatte mir immer gewünscht, so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Jetzt ist es einfach wunderbar", sagt der Moderator des Abends, Ideengeber und Kabarettist Sascha Korf. "Die Qualität der Lieder ist sehr hoch und kann sich durchaus mit denen des richtigen Grand-Prix messen", sagt Michael Sonneck, Vorsitzender des Grand-Prix Fanclubs in Köln. "Der Contest soll eine feste Einrichtung werden", hatte Moderator Korf vor dem Wettbewerb gesagt. (APA/dpa)