Budapest - Der ungarische Kultusminister Gabor Görgey hat am Mittwoch überraschend die Spitzen der traditionsreichen Ungarischen Staatsoper abgesetzt. Begründung: Opernintendant Miklos Locsmandi und Generalmusikdirektor György Györivanyi Rath hätten sich ihrer Aufgabe nicht gewachsen gezeigt und wären insbesondere unfähig gewesen, mit dem Ensemble des Hauses sinnvoll zu kommunizieren. Die beiden Führungspositionen sollen nach einer öffentlichen Ausschreibung Anfang kommenden Jahres neu besetzt werden. Inzwischen soll es einen kommissarischen Leiter geben. Locsmandi war vor neun Monaten, Györivanyi Rath vor einem Jahr von der im April abgewählten konservativen Regierung eingesetzt worden. Vor allem die Ernennung von Locsmandi, einem Musiklehrer und Geschäftsmann ohne Erfahrungen im Opernbetrieb, war schon damals in der Fachwelt mit großer Skepsis aufgenommen worden. (APA/dpa)