Bühne
Schluss mit lustig an Berlins Komischer Oper
Vertrieben "Sparzwänge" die Ballettchefin nach nur sechs Monaten?
Berlin - Die Ballettchefin der Komischen Oper Berlin,
Blanca Li, ist nach nur sechs Monaten zurückgetreten. Sie reagiere
damit auf die Sparzwänge an dem Haus, teilte die Bühne am Mittwoch
mit. "Unter diesen nicht ausreichenden finanziellen Rahmenbedingungen
kann ich weder für künstlerische Qualität in meinem Bereich noch für
die Gesundheit meiner Tänzer garantieren", begründete Li laut
Komischer Oper ihren Schritt. "Ich bin enttäuscht. Berlin als
Kulturmetropole hat anderes verdient."Kultursenator Thomas Flierl bedauerte den Schritt
Lis und bestritt die von der Komischen Oper genannten Gründe. Die
Künstlerin habe ihm in einem persönlichen Gespräch die Gründe
dargelegt, warum sie die Komische Oper verlässt. "Es waren keineswegs
die Sparzwänge, sondern die Produktionsbedingungen eines Opernhauses
mit Repertoirebetrieb, unter denen sie keine Möglichkeiten sah, ihre
Vorstellungen von Tanztheater zu realisieren". Die Zuschüsse für die Komische Oper würden sich "trotz des
finanzpolitischen Konsolidierungsdrucks in Berlin nur geringfügig
verändern".
Die aus Spanien stammende Tänzerin und Choreografin Li, die in Paris eine
eigene Compagnie führt, hatte Ende
vergangenen Jahres die Nachfolge von Richard Wherlock angetreten und
einen Vertrag über drei Spielzeiten erhalten. (APA/dpa)