Argentinien
Argentinien: Zwei Polizisten nach tödlichen Schüssen festgenommen
Massenproteste richteten sich gegen Präsident Duhalde
Buenos Aires - Einen Tag nach dem Tod zweier
Demonstranten haben in Argentinien mehrere tausend Menschen gegen das
Vorgehen der Polizei protestiert. Sie zogen am Donnerstag durch die
Innenstadt von Buenos Aires und forderten den Rücktritt von Präsident
Eduardo Duhalde. Der Protestmarsch wurde von etwa 2.000 Polizisten
überwacht. Am Vorabend waren bei Zusammenstößen zwischen
demonstrierenden Arbeitslosen und der Polizei zwei Menschen getötet
und 90 weitere verletzt worden. Bei den schwersten Unruhen seit Duhaldes Amtsantritt wurden
mindestens 90 der etwa 1.000 Demonstranten festgenommen. Die Polizei
setzte Tränengas und Gummigeschoße gegen sie ein. Die Demonstranten
forderten die Schaffung von Arbeitsplätzen. Argentinien steckt seit
Jänner in einer schweren Finanzkrise.
Polizisten in Argentinien nach tödlichen Schüssen festgenommen
Indessen sind zwei Polizisten unter dem Vorwurf festgenommen worden, die zwei
Demonstranten erschossen zu haben. Die Festnahmen wurden nach Angaben der Behörden am
Donnerstagabend angeordnet, nachdem Zeitungen eine Fotoserie
über das Geschehen bei der Demonstration veröffentlicht hatten.
Einer der Polizisten ist zu sehen, wie er mit seiner Waffe auf
einen 21-Jährigen zielt, der später tot hinter einem
Zeitungkiosk aufgefunden wurde. Auf dem letzten Foto tragen
beide Polizisten den blutenden Körper des jungen Mannes weg. Die
Regierung ordnete am Freitag eine Untersuchung an. Ein
Regierungsvertreter sagte, die Täter kämen diesmal nicht davon,
die Beweise seien eindeutig. (APA/Reuters)