EU
Abschlussbericht über Energie- Grünbuch
Brüssel - Die EU-Kommission hat ihren Abschlussbericht über
das Grünbuch "Hin zu einer europäischen Strategie für
Energieversorgungssicherheit" am Mittwoch veröffentlicht. Im
Folgenden einige Passagen aus diesem Bericht. "Die Kernenergie ihrerseits bleibt ein nicht zu umgehendes Element
in der Debatte.... Die durch die Kernenergie vermiedenen
Treibhausgasemissionen belaufen sich auf mehr als 300 Mill. Tonnen
CO2 (entsprechend der Hälfte des Automobilparks der Union). Diese
Zahl ist tatsächlich alles andere als geringfügig, und wird auch von
niemandem mehr bestritten, wenn man sich darauf verständigt, dass sie
im Zusammenhang einer großen Bandbreite anderer Maßnahmen zur
Verringerung der Emissionen gesehen wird."
"Das 'phasing-out' der Kernenergie oder Moratorien, die bestimmte
Mitgliedsstaaten für ihre Kernenergieindustrie beschlossen haben,
wird die Fähigkeit der Gemeinschaft, ihre Kyoto-Verpflichtungen zu
erfüllen, nicht beeinträchtigen, da diese Entscheidungen, beim Stand
der gegenwärtigen Planungen, erst nach 2012 Auswirkungen zeitigen
werden. Auf mittlere und langfristige Sicht und beim gegenwärtigen
Stand des Wissens darf nicht vergessen werden, dass der völlige
Verzicht auf Kernenergie bedeuten würde, dass 35 Prozent der
Stromproduktion von erneuerbaren oder konventionellen Energieträgern
kommen müssten".
Umfassende Wahlmöglichkeiten
"Vor diesem Hintergrund, müssen die Wahlmöglichkeiten der
Mitgliedstaaten möglichst umfassend sein und ohne Voreingenommenheit
hinsichtlich ihrer Souveränität in diesen Fragen. Die Option der
Kernenergie steht den Staaten in der Europäischen Union, die dies
wünschen, offen. Das ist ebenso der Fall in Japan, den Vereinigten
Staaten, Kanada und anderen Ländern."
"Als nächsten Schritt wird die Kommission einen Vorschlag prüfen,
der den Weg zu einem echten Gemeinschaftskonzept für die nukleare
Sicherheit in Form von gemeinsamen Normen, Praktiken, einem
europäischen Kontrollmechanismen und eines peer review öffnet. Die
Union könnte auch zu raschen Fortschritten im Hinblick auf tragfähige
Lösungen für die Behandlung radioaktiver Abfälle beitragen, indem sie
auf Gemeinschaftsebene feste Termine für die Einführung effizienterer
Systeme für die Lagerung radioaktiver Abfälle auf der Ebene der
Mitgliedstaaten festlegt."
"Während der Debatte um das Grünbuch zeigten sich einige,
besonders das Europäische Parlament, verwundert über die der EU zur
Verfügung stehenden begrenzten gesetzlichen und institutionellen
Mittel, um eine den potenziellen Schwächen ihrer Versorgung
angepasste Energiepolitik umzusetzen." (APA)