London - Vor rund 150 Millionen Jahren sind möglicherweise schon Schwärme kleiner Watvögel durch die Sümpfe Argentiniens getrippelt. Entsprechende rätselhafte Spuren haben argentinische Geowissenschafter entdeckt und in der neuesten Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins "Nature" beschrieben. Die kaum vier Zentimeter breiten, meist dreizehigen Spuren gleichen denen von heutigen Vögeln, wie man sie beispielsweise im Wattenmeer der Nordseeküste findet. Knochen und andere Reste dieser bisher unbekannten Art wurden jedoch nicht gefunden. Möglicherweise Dinosaurier Die Abdrücke sind 55 Millionen Jahre älter als die ältesten bekannten versteinerten Vogelkörper. Sie könnten daher, so vermuten die Forscher, auch von bisher unbekannten kleinen zweibeinigen Fleisch fressenden Sauriern (Theropoden) stammen. Die wissenschaftlichen Spurensucher weisen darauf hin, dass Vogelspuren aus dieser fernen Vergangenheit äußerst selten sind. Insgesamt haben Ricardo N. Melchor von der National-Universität in La Pampa und seine Kollegen etwa 50 vogelkrallenähnliche Abdrücke in den feinkörnigen Ablagerungen der Santo Domingo-Formation im Nordwesten Argentinien entdeckt. Für Saurier als Verursacher der Spuren spräche auch das Fehlen von Schnabelabdrücken im Boden. Die große Zahl von Abrücken auf kleinem Raum, deren herausragend gute Erhaltung mit zahlreichen anatomischen Details sowie die unregelmäßige Anordnung sprechen jedoch eher für einen "vogelähnlichen Charakter" der Tiere. Saurier bewegten sich eher zielgerichtet wie an einer Linie entlang. (APA/dpa)