New York - Der Einbruch der Aktienkurse in Folge der Nachricht über Fehlbuchungen beim US-Telekomkonzern WorldCom hat die Kurse amerikanischer Staatsanleihen am Mittwoch in die Höhe getrieben. Die richtungweisenden zehnjährigen US-Notes legten im New Yorker Vormittagshandel 1-6/32 auf 101-20/32 Zähler zu und rentierten auf diesem Niveau mit 4,665 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gewannen 1-18/32 auf 100-11/32 Punkte, wobei sich eine Rendite von 5,348 Prozent ergab. Vertrauen erschüttert Händlern zufolge hat die WorldCom-Meldung das Vertrauen der Investoren in die Bilanzierungspraktiken von US-Unternehmen tief erschüttert, so dass die Anleger ihre Aktien-Engagements abstießen und verstärkt die Sicherheit der Festverzinslichen suchten. WorldCom hatte nach internen Untersuchungen Fehlbuchungen über vier Mird. Dollar (4,12 Mrd. Euro) zugegeben und zugleich die Entlassung seines Finanzchefs angekündigt. Damit löste der Konzern einen weltweit Einbruch der Aktienmärkte aus. Durch die falsche Bilanzierung wurde das Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Amortisation und Firmenwertabschreibungen den Angaben zufolge aufgebläht. Zinstreffen Das Zinstreffen der US-Notenbank (Fed) und die im Tagesverlauf anstehenden US-Konjunkturdaten sind Händlern zufolge durch die WorldCom-Nachricht in den Hintergrund getreten. Vom Treffen der Fed, dessen Zinsbeschluss gegen 20.15 Uhr MESZ veröffentlicht werden soll, erwarte ohnehin niemand eine Änderung der US-Leitzinsen. Interessant sei aber die anschließende Erklärung der Notenbank und deren Einschätzung der US-Konjunkturentwicklung. (APA/Reuters)