St. Veit/Glan - "Wir lassen uns in der City nicht zu Tode konkurrenzieren", sagte Bürgermeister Gerhard Mock (SPÖ) und gestaltete die gesamte Innenstadt in St. Veit/Glan in ein riesiges Einkaufszentrum um. 101 Innenstadtkaufleute haben sich zur Aktion "Einkaufsstadt St. Veit" zusammengeschlossen, um mit der Kommune gemeinsam der Konkurrenz auf der "grünen Wiese" zu begegnen.

Um den Kunden eine ansprechende Atmosphäre zu schaffen, wurden in der Innenstadt Geschäfte und Schanigärten neu gestaltet. Dafür gab es finanzielle Unterstützung von der Stadt. Kinder dürfen auf dem mit Tausenden Blumen geschmückten Hauptplatz spielen. Die Innenstadtplätze werden ähnlich wie in Einkaufszentren mit verkaufsfördernder Musik beschallt und abends mit einer ausgeklügelten Lichtregie beleuchtet.

Und es gibt natürlich - wie in jedem herkömmlichen Einkaufszentrum - eigens designte Einkaufswägen. Damit kann der Kunde seine Einkäufe direkt zum Auto oder zu Fuß nach Hause transportieren. Für ganz sperrige Güter gibt es einen Dienstmann mit Elektromobil, der auch die Einkaufswagerln einsammelt.

Und es ist für ausreichende Parkmöglichkeiten gesorgt. Insgesamt stehen in Kurzparkzonen und im Parkhaus etwa 1000 Stellflächen zu Verfügung, wobei das Parken drei Stunden lang gratis ist. Ein weiteres Parkhaus nahe der Innenstadt ist bereits geplant.

Finanziert werden die St. Veiter Aktivitäten von einem Marketing-Pool, in den die Unternehmen zwischen 0,1 und 0,15 Prozent ihres Jahresgewinnes einzahlen und der von der Stadt verdoppelt wird. Das Verkaufspersonal wird im Rathaus geschult. Der Erfolg gibt den St. Veitern recht: Die Umsätze in den Geschäften steigen jährlich um etwa drei Prozent. (stein/Der STANDARD, Printausgabe, 26.6.2002)