Inland
AUVA: Klomfar doch für Beitragssenkung von 1,4 auf 1,2 Prozent
Einnahmenausfall lasse sich durch Kostenwahrheit kompensieren
Wien - Der Obmann der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt
(AUVA), Helmut Klomfar (V), spricht sich doch für eine Senkung der
AUVA-Beiträge von derzeit 1,4 auf 1,2 Prozent aus. Die Absenkung
dürfe aber zu keinen Leistungskürzungen führen, meinte Klomfar im
Gespräch mit der APA. Um den Einnahmenausfall von rund 131 Millionen
Euro zu kompensieren, müsse allerdings "Kostenwahrheit" bei den
Einnahmen und Ausgaben der AUVA herrschen, forderte Klomfar. Eine
Abwälzung der fehlenden 0,2 Prozent auf die Arbeitnehmer komme nicht
in Frage. Zuletzt sei er teilweise falsch interpretiert worden, sagte
Klomfar. Im Sinne der österreichischen Wirtschaft befürworte er
selbstverständlich die Lohnnebenkostensenkung. Er sei 2001
angetreten, um die AUVA auf eine Beitragssenkung auf 1,2 Prozent
vorzubereiten. Dabei dürfe es aber weder für die Arbeitgeber (z.B.
bei der Unfallverhütung) noch für die Arbeitnehmer zu
Leistungskürzungen kommen. Die Zahl der Arbeitsunfälle sei in den
letzten zehn Jahren um 34 Prozent gesunken, weshalb eine
Beitragssenkung grundsätzlich gerechtfertigt sei, meinte der
AUVA-Obmann.
Für die Finanzierung sei aber "Kostenwahrheit" nötig. So zahle die
AUVA für jene Arbeitsunfälle, die nicht in AUVA-Krankenhäuser
behandelt würden, jährlich eine Pauschale von 116 Millionen Euro. Das
sei aber um rund 50 bis 72 Mill. Euro zu viel. Auf der anderen Seite
bekomme man für einen Freizeitunfall, der in einem AUVA-Krankenhaus
stationär behandelt wird, nur 116 Euro pro Tag ersetzt. Die
tatsächlichen Kosten würden sich aber auf 436 Euro belaufen. Die AUVA
fordere deshalb zumindest eine teilweise Erhöhung dieser Mittel.
Klomfar will diese Forderungen auch zum Verhandlungsgegenstand mit
der Politik machen. Nur wenn hier nichts geschehe, drohe für das
nächste Jahr ein Defizit von 47 Mill. Euro.
Einsparungspotenzial gebe es zwar auch noch im Verwaltungsbereich,
die gesamten Einnahmenausfälle könnte damit aber nicht ausgeglichen
werden. Im Vorjahr seien bereits sechs Prozent an Verwaltungskosten
eingespart worden. Das mache aber lediglich 3,12 Mill. Euro aus.
Insgesamt könnten in der Verwaltung in den nächsten drei bis vier
Jahren maximal 15 Prozent eingespart werden, sagte Klomfar. (APA)