Wien - Die Plattform gegen den Paragraf 209 hat sich über die Aufhebung des so genannten Homosexuellen-Paragrafen erfreut gezeigt. In einer Aussendung werden aber noch weiter gehende Schritte gefordert. Wie der Sprecher der Plattform Helmut Graupner betont, müssten Schutzbestimmungen gegen Diskriminierungen erlassen sowie gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Familien rechtlich anerkannt werden. Auch die Hosi Wien begrüßte durch Obfrau Helgar Pankratz die Aufhebung. Bedauert wird, dass die Entscheidung so spät gefällt wurde. Die Plattform fordert nun die Rehabilitierung der "Opfer" des Paragraf 209 samt angemessener finanzieller Entschädigung der über 1.500 Menschen, die unter diesem Titel verurteilt worden seien. An Bundespräsident Thomas Klestil wird appelliert, von seinen Kompetenzen Gebrauch zu machen, alle noch laufenden Verfahren niederzuschlagen. Kritisiert wird in dem Zusammenhang auch, dass jetzt schon Inhaftierte ihre Strafe ungeachtet der Aufhebung bis zum Ende abbüßen müssten und Vorstrafen weiter vermerkt würden. Von der Hosi wird gewarnt, nunmehr in einer Ersatzregelung schärfere Regelungen für heterosexuelle oder lesbische Beziehungen einzuführen. Die allgemeine Mindestaltersgrenze von 14 Jahren bei Heterosexuellen habe sich seit 200 Jahren bewährt. (APA)