Wien - "Ein Fall für die Gleichbehandlungskommission" ist die Besetzung der Spitzenfunktionen der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) nach Meinung des Sozialsprechers der Grünen, Karl Öllinger. Denn die einzige Frau, die sich neben drei Männern als Vizegeneraldirektorin beworben hat, sei "offenkundig diskriminiert worden", glaubt Öllinger.Vier Kandidaten, drei Männer (darunter der später gewählte FP-Sozialsprecher Reinhart Gaugg) und eine Frau (die frühere stellvertretende Generaldirektorin der Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter, Margarete Krösswang), seien alle vom Personalvorschlagskomitee als qualifiziert befunden worden - zwei qualifizierte Bewerber, darunter eben die einzige Frau, seien aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen überhaupt nicht in die Endauswahl genommen worden. In der Bestellungskommission der "traditionell männerdominierten Sozialversicherung haben sich die Männer durchgesetzt", mutmaßt Öllinger. Öllinger will wissen, warum die einzige qualifizierte Frau "aussortiert wurde. Da ist die Frau mit ziemlicher Sicherheit benachteiligt worden." Zwar könne eine Beschwerde bei der Gleichbehandlungskommission die Bestellung nachträglich nicht aufheben, die Frau hätte aber Anspruch auf Schadenersatz. Beschwerdeberechtigt sei sie selbst, aber auch Gewerkschaft und Arbeiterkammer. Hände weg von Kassen "Hände weg von den Rücklagen der Salzburger Gebietskrankenkasse", forderte indessen der Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger (VP). "Gutes Wirtschaften" dürfe nicht bestraft werden. (Liquide müssen künftig für defizitäre Kassen zahlen.) Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) will "Sanktionen gegen reformunwillige Kassen". In Vorarlberg sammelten Politiker von ÖVP und FPÖ, an vorderster Front FP-Landeschef Hubert Gorbach, an einem Vormittag 2000 Protestunterschriften gegen die Kassenpläne der Regierung. (nim) (D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 24.6. 2002)