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"Einseitige Nahost-Berichterstattung"
Israel kritisiert CNN und BBC - Diskussion um Herausnahme von Sendern aus Satellitenprogramm
Israels Kommunikationsminister Reuven Rivlin
hat die TV-Sender CNN und BBC für ihre "einseitige
Nahost-Berichterstattung" scharf kritisiert. Der US-Sender CNN
beispielsweise animiere zum "Hass" gegen den jüdischen Staat, sagte
Rivlin am Sonntag. Fünf Sendungen über israelische Opfer
palästinensischer Attacken habe CNN zwar gedreht, jedoch noch nicht
ausgestrahlt."CNN-Journalisten als Sprecher für Yasser Arafat"
Vergangene Woche war Rivlin nach US-Zeitungsberichten erzürnt
darüber, dass der Sender ein kurzes Interview mit einer Israelin
ausstrahlte, die in dem Attentat vom Mittwoch Mutter und Tochter
verlor, dem Schicksal der Mutter des palästinensischen
Selbstmordattentäters jedoch mehr Sendezeit einräumte. "Es ist klar,
dass die CNN-Journalisten Sprecher für Palästinenserführer Yasser
Arafat sind", sagte der ehemalige Leiter des israelischen
Sendeanstalt, Tommy Lapid, am Sonntag im Rundfunk.
Kritik über Ausstrahlung einer BBC-Doku
Der britischen BBC wirft Israel vor, im vergangenen Jahr eine
Dokumentation über das Massaker an palästinensischen Zivilisten in
den Flüchtlingslagern Sabra und Shatila 1982 ausgestrahlt zu haben.
Die Sendung beleuchtet insbesondere die Rolle von Regierungschef
Ariel Sharon, der damals Verteidigungsminister war, sehr kritisch. Am
16. September 1982 töteten die christlichen Milizen der libanesischen
Streitkräfte unter den Augen der israelischen Besatzungsarmee in den
Beiruter Flüchtlingscamps bis zu 1.500 Palästinenser. Sharon gab zu,
das Eindringen der Milizen in die Lager genehmigt zu haben.
"Wir sind keine Zensoren"
Äußerungen Rivlins, wonach der israelische Satellitenanbieter Yes
CNN und BBC aus ihrem Programm nehmen wolle, dementierte die Firma am
Sonntag umgehend. "Wir sind keine Zensoren", hieß es in einer
Erklärung. Zuvor hatte Rivlin erklärt, er würde einer entsprechenden
Entscheidung der Firma nicht im Wege stehen. "Israelis, die an den
Programmen von CNN und BBC interessiert sind, müssen für ihren
Empfang dann zahlen", hatte Rivlin zuvor im Rundfunk betont. (APA/AFP)