Mensch
Ohne Schnitte und Narben
Optische Biopsie könnte schmerzhafte Entnahme von Gewebeproben der Haut ersetzen
Lübeck - Die häufig schmerzhafte Entnahme von
Gewebeproben der Haut zu diagnostischen Zwecken könnte bald der
Vergangenheit angehören. Lübecker Forscher haben die so genannte
optische Biopsie entwickelt, mit der schon jetzt der Verlauf von
Entzündungen, der Erfolg der medikamentösen Therapie bei
Neurodermitis und Schuppenflechte sowie der Einfluss von Kosmetika
auf die Haut kontrolliert werden kann. In Zukunft soll das Gerät auch
zur Früherkennung von Hautkrebs eingesetzt werden. Die "Optische Kohärenz Tomographie" (OCT) ist nach Auskunft der
Wissenschafter ein physikalisches Messverfahren, bei dem infrarotes
Licht in das Gewebe eindringt. Aus dem reflektierenden Licht, das mit
einem Referenzstrahl abgeglichen werde, erstelle ein Computer ein
zweidimensionales Bild der analysierten Region. Ohne Schnitte, Narben
und zeitaufwendige Gewebeanalysen entstünden so innerhalb von
Sekunden beinahe gestochen scharfe Aufnahmen aus dem Innenleben der
Haut.
Die Strahlung selbst sei für den Menschen unbedenklich, betonen
die Mediziner. Die Untersuchung könne unbegrenzt wiederholt werden.
Dagegen könne eine Gewebeentnahme nur einmal durchgeführt werden,
weil die verdächtige Hautveränderung schließlich aus dem Körper
geschnitten werde. Bei der optischen Biopsie lasse sich die
entsprechende Hautstelle immer wieder neu untersuchen.
(APA/AP)