Freiburg - Eine bestimmte Krebserkrankung, die vom Nebennierenmark oder dem autonomen Nervensystem ausgeht, wird häufiger vererbt als bisher angenommen. Dies stellte Hartmut Neumann von der Universitätsklinik Freiburg fest. Das so genannte Phäochromozytom erzeuge schwere Symptome durch vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen. In der Praxis bedeute die Entdeckung, dass Risikopatienten mit dieser Veranlagung systematisch in einem Vorsorge-Programm überwacht werden könnten. Neumann betreibt seit einigen Jahren ein solches Präventiv-Projekt, das nach seinen Angaben von zahlreichen Patienten aus dem In- und Ausland genutzt wird. Hier könnten Betroffene, bei denen entsprechende genetische Befunde nachgewiesen seien, gezielt auf bislang unentdeckte Anzeichen des Phäochromozytoms oder anderer damit verbundener Tumoren untersucht und regelmäßig überwacht werden. Die jetzt publizierte Studie beruht auf Untersuchungen, die zusammen mit Zentren in Warschau und Columbus, Ohio, durchgeführt wurden. Bei über 20 Prozent der 271 nicht verwandten Patientinnen und Patienten aus Polen und Deutschland konnten bestimmte Veränderungen (Mutationen) in einem von vier Genen nachgewiesen werden, von denen zwei erst kürzlich identifiziert wurden. (APA/AP)