Bayreuth - Mit einer Höchstdruckpresse wollen Wissenschafter der Universität Bayreuth im Labor die Vorgänge im Innern der Erde nachahmen. Mit der von Leonid Dubrovinsky entwickelten Diamantstempeltechnik mit Laserheizung könnten Drücke von bis zu zwei Millionen bar und Temperaturen von mehreren tausend Grad erzeugt werden, berichtete die Hochschule am Freitag. Mit Großpressen wurden am Bayerischen Geoinstitut in Bayreuth bisher Drücke von bis zu 250.000 bar (Atmosphären) erzeugt. Dies entspricht einer Erdtiefe von rund 700 Kilometern. Am 6370 Kilometer tiefen Erdmittelpunkt herrscht ein Druck von 3,6 Millionen bar und eine Temperatur von rund 5000 Grad Celsius. Solche extreme Drücke können nur auf einer sehr kleinen Fläche erzeugt werden. Deshalb verwendet Dubrovinsky zwei Diamantspitzen. Um Aussagen über die dazwischen liegenden winzigen Proben machen zu können, wird die Presse mit extrem brillantem Röntgenlicht durchstrahlt. Die Strahlung wird über ein System von Hohlspiegeln, die Röntgenlicht reflektieren und fokussieren, auf die Probe gelenkt. Anhand des Beugungsmusters können die Forscher Aussagen über die Kristallstrukturen, die Dichte sowie über die thermischen und elastischen Eigenschaften des jeweiligen Materials machen. (APA/dpa)